„Ich bin absolut glücklich, dass alles gut lief. Eine natürliche Geburt inmitten der Herde, das ist einfach toll“, sagt die amtierende Zoodirektorin Dr. Heike Maisch und verbindet ihre Worte mit einem großen Dank an alle Beteiligten, allen voran dem Pflegerteam.
Die Geburt eines Jungtiers im Herdenverband war für die Elefantenhaltung in Erfurt Neuland. Ayoka, Chupas erstes Kalb, wurde im August 2020 nach 666 Tagen Tragzeit in Hör- und Sichtweite der Elefantenkühe Safari und Csami in einem der rückwärtigen Ställe geboren. Dieses Mal war die Situation eine andere. Die Herdenmitglieder hatten bereits alle eine Geburt erlebt, außerdem sollte die bald vierjährige Ayoka bei der Geburt dabei sein. „Für Ayoka war die Geburt in der Herde besonders wertvoll. Das Dabeisein und Beobachten ist ein Grundstein dafür, dass sie später selbst einmal ein Jungtier zur Welt bringen und erfolgreich großziehen kann“, erklärt Tierärztin und Kuratorin Tina Risch.
Die Geburtsvorbereitungen liefen die letzten Wochen auf Hochtouren. Chupa wurde engmaschig medizinisch untersucht, der letzte Ultraschall fand acht Tage vor der Geburt statt. Die große Laufhalle und die rückwärtigen Stallungen wurden mit weiterem Sand präpariert. Zusätzliche Kameras zur besseren Überwachung der Elefanten wurden installiert. Die täglichen Untersuchungen deuteten bereits vorigen Donnerstag auf eine bald anstehende Geburt hin, weshalb ein Elefantenpfleger die letzten Tage auch nachts vor Ort war, um einen Blick auf die Herde zu haben.
Am Montagmorgen kurz vor 10:00 Uhr gab es dann erste Anzeichen einer nahenden Geburt. Sofort wurden alle Elefantenpfleger und die Tierärzte informiert. Bereits um 11:13 Uhr gebar Chupa in einem der hinteren Boxen ohne Komplikationen ihr zweites Jungtier. Die Tageszeit ist für eine Elefantengeburt eher unüblich, die meisten Kälber werden in der Nacht geboren.
Der kleine Elefantenbulle war bereits unmittelbar nach der Geburt agil, hob den Kopf und versuchte binnen weniger Minuten aufzustehen. Mit lautem Getöse wurde das Jungtier vom Rest der Herde begrüßt. Schwester Ayoka war ausgesprochen ruhig und zurückhaltend aber auch sehr interessiert an dem, was da passierte. Csami schlüpfte sogleich in ihre Tatenrolle und Safari, mit 53 Jahren eine sehr betagte Elefantendame, zeigte sich ebenso interessiert wie bedacht.
„Es ist ein großes Geschenk, dass die Erfurter Herde, in der es bis auf Chupa und Ayoka keine verwandtschaftlichen Beziehungen gibt, so gut funktioniert“, zeigt sich Tierärztin Tina Risch erfreut über den positiven Verlauf der Geburt. Dass nicht verwandte Tiere so gut miteinander harmonieren ist nicht selbstverständlich. Anderthalb Stunden nach der Geburt ging die gut 25 kg schwere Nachgeburt ab, welche im Verlauf des Tages durch die Tierärztin untersucht wurde.
Der kleine Herdenzuwachs jedenfalls zeigte sich von Beginn an sehr agil. Um 14:22 Uhr hat er zum ersten Mal getrunken. Nachdem er das einmal verstanden hatte, folgten im Laufe des Tages weitere Mahlzeiten, unterbrochen von dem einen oder anderen Fehlversuch am Gesäuge der Tante, die das sichtbar gelassen nahm und nimmt.
Die erste Nacht in der nunmehr fünfköpfigen Herde verlief sehr ruhig, wobei nur das kleine Bullenkalb Schlaf fand. Die drei erwachsenen Kühe und Ayoka haben Wache gehalten und maximal etwas geruht. Das ist bei Elefanten nicht untypisch, sie zählen mit zwei Stunden Schlaf pro Tag eh zu den Kurzschläfern im Tierreich und können schon einmal mehrere Tage am Stück wach bleiben.
Afrikanische Savannenelefanten leben in Familienverbänden aus verwandten weiblichen Tieren und ihren Jungtieren. Erwachsenen Kühe bekommen in der Regel alle drei bis vier Jahre Nachwuchs, nach einer Tragzeit von 22 Monaten. Die Herden werden von einer erfahrenen Leitkuh angeführt. Männliche Tiere verlassen die Herde mit Erlangen der Geschlechtsreife, sie schließen sich dann in losen Bullengruppen zusammen. Die nächsten Jahre wird der kleine Elefantenbulle also in seiner Erfurter Herde bleiben. Doch ein Abschied ist Zukunftsmusik, zunächst einmal darf der kleine Dickhäuter die Zeit inmitten seiner Herd und geschützt zwischen den starken Vorderbeinen von Mutter und Tante im Leben ankommen und Stück für Stück die Elefantenanlage und in ein paar Wochen auch seinen Vater Kibo kennenlernen.
Die nächsten Schritte wird das Elefantenteam tagaktuell entscheiden. Je nach Witterung und Herdendynamik, kann und soll der Nachwuchs baldmöglichst die Außenanlage kennenlernen. Das Wasserbecken wurde bereits abgesperrt. Wann das Elefantenhaus wieder öffnet, kann zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht gesagt werden. Wir werden dazu tagesaktuell informieren.
Auf der 2014 eingeweihten Elefantenanlage, die mit ihrer 11.000 m² großen Außenanlage zu den größten Anlagen für Afrikanische Elefanten in Deutschland zählt, leben drei erwachsene Kühe, das Jungtier Ayoka, Elefantenbulle Kibo – und, mit der geglückten Elefantengeburt vom 27. Mai 2024, ein kleiner Elefantenbulle.
Khan heißt der kleine Yak-Bulle, der im Kontrast zu seiner silbrig-grauen Mutter tiefschwarz gefärbt ist, Khan (Bedeutung Herrscher) ist ihr erstes Kalb. Die kleine Yak-Kuh Pema (Bedeutung Lotusblume) hingegen ist schwarz-weiß gescheckt und nahezu ein Ebenbild ihrer Mutter.
Die Jungtiere legen noch viele Ruhephasen ein, sind aber zunehmend aktiv und toben in Sicht-, Hör- und Riechweite über die Anlage. Hör- und Sehvermögen sind bei den Tieren nicht besonders ausgeprägt, dafür ist der Geruchssinn hervorragend entwickelt.
Hausyaks sind die domestizierte Form des gefährdeten Wildyaks, welche heute noch in den Hochländern Chinas und Indiens vorkommen. Yaks sind neben Schafen die wichtigsten Nutztiere im Hochland Zentralasiens. Sie werden von zahlreichen Hirtenvölkern gehalten und sind von enormer Bedeutung für das kulturelle, religiöse und soziale Leben. Häufig sind sie Gegenstand von Sagen und Mythen. Genutzt werden Hausyaks hauptsächlich als Last- und Transporttiere sowie als Lieferanten von Fleisch, Haaren, Wolle und Häuten. Yak-Mist ist in den baum- und strauchlosen Hochebenen Tibets oft der einzige Brennstoff.
Auch in Mitteleuropa werden diese robusten Tiere zunehmend in der Landwirtschaft gehalten. Zum Teil werden Yaks in Beweidungsprojekten eingesetzt, damit Offenlandflächen entstehen, auf denen sich licht- und wärmeliebende Tier- und Pflanzenarten, wie Schmetterlinge und Eidechsen, wieder ansiedeln können.
Ob jung oder alt, ob passionierter Läufer oder eher Gelegenheits-Jogger, für alle Lauffans ist beim Erfurter Zooparklauf etwas dabei: Die Strecke der Bambinis umfasst 200 bzw. 450 Meter, der Kinderlauf ist 900 Meter lang und der Schülerlauf misst 1,3 km. Beim Jedermannlauf werden 4 km absolviert und der Hauptlauf, für Ausdauersportler ab B-Jugend aufwärts, ist 10 km lang. Die Strecken über 4 km und 10 km führen quer durch den Zoopark und haben einiges an Höhenmetern zu bieten.
Eine Anmeldung für den Zooparklauf des SSV Erfurt Nord e. V. ist über die Webseite www.zooparklauf.de möglich. Für die ersten 100 Anmeldungen gibt es ein Laufshirt gratis dazu. Wer noch unentschlossen ist, kann sich gegen Zahlung einer Nachmeldegebühr spontan am Lauftag im Meldebüro in der Schule am Zoopark anmelden.
Teilnehmen an den Läufen kann jeder, der Spaß am Laufen hat. Mitlaufen kann man alleine, als Familie, Firma, im Freundeskreis aber auch in der Gruppe, als Schulklasse oder Kita-Gruppe. Wer stellt die meisten Teilnehmer bei Schule oder Kita? Ab zehn Teilnehmenden gehen Schul- und Kitagruppen in eine ganz besondere Wertung ein und können eine Führung durch den Zoopark gewinnen.
Apropos Zoopark: Jeweils ein Euro der Startgebühr spendet der SSV Erfurt Nord e. V. an den Thüringer Zoopark Erfurt. Das Geld fließt zu 100 Prozent in den Bau der Anlage für die Roten Pandas. Der Rote Panda, auch Kleiner Panda genannt, ist bedroht, in seinem ursprünglichen Lebensraum gibt es weniger als 10.000 Tiere. Mit dem Bau einer Anlage für den Roten Panda möchte sich der Zoopark Erfurt am europäischen Erhaltungszuchtprogramm beteiligen.
Es sind noch einige Wochen Zeit, um bis zum Zooparklauf in Form zu kommen. In diesem Sinne gilt es jetzt die Laufschuhe zu schnüren, zu trainieren und sich bei dem einen oder anderen Zoobesuch gerne schon mal mit dem hügeligen Terrain im Thüringer Zoopark Erfurt vertraut zu machen.
Bei den am Samstag und Sonntag geborenen Jungtieren handelt es sich um Weibchen. Ob das heutige Jungtier männlich oder weiblich ist wird sich zeigen. Alle drei Kälber sind wohlauf, erkunden gemeinsam mit ihren Müttern die Bison-Plains und nehmen Stück für Stück Kontakt zu den Herdenmitgliedern auf. Die 10.000 Quadratmeter große Anlage bietet einem erwachsenen Bullen, bis zu fünf erwachsenen Kühen und ihren Jungtieren Platz.
Der Bison ist das größte noch lebende Wildtier Nordamerikas. Die mächtigen aber gefährdeten Wildrinder sind ausgesprochen genügsam. Der Präriebison ist ein Charaktertier der nordamerikanischen Grasländer, im Sommer frisst er Gräser und Kräuter, im Winter vertrocknetes Gras, Flechten und Moose. Mit ihrem dichten Fell trotzen sie Wind und Schnee. Jetzt im Frühjahr sind sie im Fellwechsel und sehen bisweilen mächtig zerzaust aus.
Die Zuchtgruppe im Thüringer Zoopark um den Bullen Emons, genannt „Bulli“, hat jedes Jahr Kälber. Nach einer Tragzeit von rund 274 Tagen kommt in der Regel ein einzelnes, ocker- bis rotbraun gefärbtes Kalb mit einem Gewicht von ca. 20 bis 30 kg zur Welt. Bis die Jungtiere das Gewicht von 400 bis 900 kg erreichen, wachsen sie mehrere Jahre lang. Sie werden rund ein dreiviertel Jahr gesäugt. Innerhalb der Herden bilden sie Kindergärten.
Wer sich für eine Patenschaft für diese imposanten Tiere interessiert, erhält dazu Informationen bei der Thüringer Zoopark Stiftung unter www.zooparkstiftung-erfurt.de.
Die Eselstation war in den Frühlings- und Sommermonaten eine Touristenattraktion am Hauptzugangsweg zur Wartburg. Seit 1900 konnten Touristen mit den acht bis zehn Eseln ein etwa 400 Meter langes Wegstück zur Burg hinaufreiten. Der Einsatz von Eseln reicht noch weiter zurück, rund 800 Jahre dienten sie als Lasttiere der Versorgung der Burg mit Trinkwasser, Brennholz, Lebensmitteln und Baumaterialien.
Nach Schließung der Eselei gingen die Wartburgesel in Privatbesitz über und zogen in die Rhön. Aufgrund einer Erkrankung der Besitzerin muss eine neue dauerhafte Unterkunft gefunden werden. Gerne unterstützt der Zoopark Erfurt und bietet den Eseln bis zur Vermittlung eine Unterkunft im GLB, dem geschützten Landschaftsbestandteil beim Waldwanderweg. Während Max und Liesel noch etwas auf dem Hof bleiben und die Pfleger besser kennenlernen, ging es für Moritz, Conny und Peter auf die 14,4 Hektar große Weide, die sie direkt sehr neugierig erkundet haben.
Peter, Conny, Liesel, Max und Moritz sind zwischen 17 und 24 Jahre alt und damit teils schon etwas betagter, gemessen an der Lebensdauer von bis zu 40 Jahren sind sie aber im besten Alter. Ab Herbst sollen die Esel in Rücksprache mit der Besitzerin in die Vermittlung, wobei sie bestenfalls als Gruppe, mindestens zu zweit, notfalls aber auch einzeln in eine bestehende Gruppe vermittelt werden. Von Höfen mit tiergestützter Therapie bis Gnadenhof sind verschiedene Unterkünfte denkbar.
Bis dahin kann die muntere Truppe in Nachbarschaft zu Rhönschafen, Steinschafen, Thüringer Waldziegen und Exmoorponys auf dem Trockenrasen des GLB eseltypische Vegetation genießen. In dem sie Gräser, Laub und Rinde fressen, halten so die aufkommenden Büsche kurz und erhalten damit die Offenlandschaft.
Interessenten melden sich bitte unter: zoopark@erfurt.de
Mit dem Zuzug von Judy (Djehuti) und dem Weggang von Jala Mitte April wurden die Weichen für die Wiederaufnahme der Gepardenzucht gelegt. Für die Gepardin Judy liegt seitens des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms EEP eine Zuchtempfehlung vor. Mit Kater Cash hat der EEP-Zuchtbuchkoordinator einen passenden Kater ausfindig gemacht.
Die kommenden Tage verbringen die beiden Geparde in derselben Anlage, anfangs allerdings noch durch einen Zaun voneinander getrennt. Sobald Judy rollig ist, werden die beiden in der Hoffnung auf eine erfolgreiche Verpaarung zusammengeführt. Die Nachzuchten aus dieser Verpaarung werden zwingend für die weitere Erhaltungszucht dieser charismatischen Tierart benötigt.
Wir werden regelmäßig über den weiteren Fortgang berichten. In der Phase der Eingewöhnung kann es zu Unregelmäßigkeiten bei den öffentlichen Fütterungen kommen.
Weiterführende Informationen
Die Bedrohung der Geparde in der Wildbahn sowie ihre Zucht in Zoos sind zwei Aspekte, die eng miteinander verbunden sind und große Herausforderungen darstellen. In seinen Ursprungsgebieten hat der Gepard mit verschiedenen Bedrohungen zu kämpfen, die seinen Bestand gefährden: Dazu gehören der Verlust seines natürlichen Lebensraums durch die Ausbreitung menschlicher Siedlungen und die Umwandlung von Wildgebieten in landwirtschaftlich genutzte Flächen. Dies führt zu einer zunehmenden Fragmentierung seines Lebensraums, was seinerseits die natürliche Wanderung und den Austausch von Populationen erschwert. Zusätzlich ist der Gepard vielfach Opfer von Wilderei und dem illegalen Handel mit Tierprodukten. Die geringe genetische Vielfalt aufgrund von Inzucht in einigen Populationen verschärft die Situation zusätzlich.
Um den langfristigen Schutz des Geparden zu gewährleisten, spielen Zoos eine wichtige Rolle. Durch ihre Beteiligung an internationalen Erhaltungszuchtprogrammen tragen Zoologische Gärten zur genetischen Vielfalt und zum langfristigen Überleben der Art bei. Allerdings stehen auch Zoos vor Herausforderungen bei der Haltung und Zucht von Geparden. Die Bewahrung einer gesunden genetischen Vielfalt und das Management von Populationen in menschlicher Obhut erfordern sorgfältige Planung und Koordination. Darüber hinaus müssen Zoos sicherstellen, dass die Bedürfnisse der Geparde in Bezug auf Platz, Sozialstruktur und natürliche Verhaltensweisen bestmöglich erfüllt werden, um ihr Wohlergehen zu gewährleisten.
Insgesamt ist die Zusammenarbeit zwischen Zoos, Naturschutzorganisationen und Regierungen entscheidend, um die Bedrohungen für Geparden in der Wildnis anzugehen und gleichzeitig eine gesunde und nachhaltige Population in menschlicher Obhut zu erhalten, um den Erhalt dieser faszinierenden Tiere zu sichern.
Kamelstute Sulaja, eine erfahrene Mutter, hat den jungen Mann seitdem stets im Blick. Da Batu die ersten Tage recht wackelig auf denen Beinen war, stellen wir den Trampeltiernachwuchs erst jetzt vor. Den klangvollen Namen Batu haben die Bereichspfleger ausgewählt. Batu ist ein mongolischer Vorname und bedeutet so viel wie „der Treue“, im Türkischen hat der Name Batu die Bedeutung „der Starke“ oder auch „der Heldenhafte“.
Sulaja und ihrem Hengstfohlen geht es gut. Mittlerweile erkundet Batu neugierig und auf staksigen Beinen den oberen Teil der Kamelanlage und lernt seine Artgenossen kennen. Am liebsten liegt er derzeit jedoch im Sandbett im Unterstand.
Von der Box aus hat er auch schon beim Kameltraining zusehen können. Das Training dient sowohl der Beschäftigung der gelehrigen Tiere als auch Pflegern und Tierärzten, welche sich einen besseren Eindruck über Wesen und Gesundheit des Tieres verschaffen und dieses, wenn nötig, leichter medizinisch behandeln können.
Wer an einer Tierpatenschaft für Batu oder für eines der anderen Trampeltiere interessiert ist, erfährt alles Wissenswerte dazu bei der Zooparkstiftung: www.zooparkstiftung-erfurt.de.
Die im Jahr 2018 im Erfurter Zoo geborene Jala wird nun auf Empfehlung des Zuchtbuchkoordinators des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP) für Geparde in Saarbrücken leben. Dort wird sie zusammen mit einem älteren Kater in einer nicht züchtenden Gemeinschaft ihr Zuhause finden. Aufgrund einer vermutlich genetisch bedingten Erkrankung darf sich Jala nicht fortpflanzen.
Während Jala Erfurt verlässt, erhielt die in Erfurt verbleibende Gepardin Judy (Djehuti) eine Zuchtempfehlung vom EEP. In den kommenden Wochen wird ein junger Kater in die neue Gepardenanlage in Erfurt einziehen. Die Nachzuchten aus dieser Verpaarung werden zwingend für die weitere Erhaltungszucht dieser charismatischen Tierart benötigt.
Die Bedrohung der Geparde in der Wildbahn sowie ihre Zucht in Zoos sind zwei Aspekte, die eng miteinander verbunden sind und große Herausforderungen darstellen. In seinen Ursprungsgebieten hat der Gepard mit verschiedenen Bedrohungen zu kämpfen, die seinen Bestand gefährden: Dazu gehören der Verlust seines natürlichen Lebensraums durch die Ausbreitung menschlicher Siedlungen und die Umwandlung von Wildgebieten in landwirtschaftlich genutzte Flächen. Dies führt zu einer zunehmenden Fragmentierung seines Lebensraums, was seinerseits die natürliche Wanderung und den Austausch von Populationen erschwert. Zusätzlich ist der Gepard vielfach Opfer von Wilderei und dem illegalen Handel mit Tierprodukten. Die geringe genetische Vielfalt aufgrund von Inzucht in einigen Populationen verschärft die Situation zusätzlich.
Um den langfristigen Schutz des Geparden zu gewährleisten, spielen Zoos eine wichtige Rolle. Durch ihre Beteiligung an internationalen Erhaltungszuchtprogrammen tragen Zoologische Gärten zur genetischen Vielfalt und zum langfristigen Überleben der Art bei. Die Zucht in Zoos ermöglicht es auch, das Verhalten und die Biologie dieser faszinierenden Raubkatze besser zu verstehen, was wiederum dabei helfen kann, effektivere Schutzmaßnahmen in der Wildbahn zu entwickeln. Auch die Erfurter Geparden waren bereits mehrfach an Forschungsarbeiten hierzu beteiligt. So konnte im Erfurter Zoo eine durch künstliche Intelligenz gesteuerte Fangeinrichtung für Geparde entwickelt – für medizinische Untersuchungen und um die Tiere in sichere Gebiete umzusiedeln – und individuelle Lautäußerungen erforscht werden.
Allerdings stehen auch Zoos vor Herausforderungen bei der Haltung und Zucht von Geparden. Die Bewahrung einer gesunden genetischen Vielfalt und das Management von Populationen in menschlicher Obhut erfordern sorgfältige Planung und Koordination. Darüber hinaus müssen Zoos sicherstellen, dass die Bedürfnisse der Geparde in Bezug auf Platz, Sozialstruktur und natürliche Verhaltensweisen bestmöglich erfüllt werden, um ihr Wohlergehen zu gewährleisten.
Insgesamt ist die Zusammenarbeit zwischen Zoos, Naturschutzorganisationen und Regierungen entscheidend, um die Bedrohungen für Geparden in der Wildnis anzugehen und gleichzeitig eine gesunde und nachhaltige Population in menschlicher Obhut zu erhalten, um den Erhalt dieser faszinierenden Tiere zu sichern.
Der Mohrenmaki (Eulemur macaco) ist ein mittelgroßer Lemur. Mohrenmakis weisen einen starken Geschlechtsdichromatismus auf: Die Männchen sind vollkommen schwarz, während die Weibchen gelb- bis rostbraun gefärbt sind und weiße Ohrbüschel tragen. Die Jungtiere können eine sehr unterschiedliche Körperfärbung haben, meist sind sie dunkel gefärbt. Das Geschlecht lässt sich anfangs ausschließlich über die Farbe der Ohrbüschel bestimmen – männliche Jungtiere tragen immer schwarze Ohrbüschel tragen, weibliche hingegen weiße – wobei bei dem in Erfurt geborenen Jungtier noch Uneinigkeit ob der Farbe der Ohrbüschel herrscht.
Vater Brutus und Bruder Bruno zeigen sich sehr interessiert. Um Mutter und Jungtier Ruhe zu geben, verbringen die beiden einen Teil des Tages zu Zweit. Ab und zu unternimmt das Gespann schon kurze Ausflüge in den Außenbereich. Am 15. April, wenn Brutus seinen ersten Geburtstag feiert, wissen wir bezüglich des Jungtieres hoffentlich mehr. Noch trägt die 16-jährige Uta den Nachwuchs gut behütet am Bauch. Sobald das Jungtier mit etwa zwei Wochen auf den Rücken klettert, wird es besser zu sehen sein. Die Tragzeit bei Mohrenmakis beträgt rund 130 Tage. Meist wird ein Junges geboren, selten Zwillinge. Mit 6 bis 7 Monaten sind die Jungtiere entwöhnt und selbständig.
Im Freiland sind Mohrenmakis stark gefährdet. Beschränkt auf ein kleines Gebiet im Nordwesten Madagaskars sowie auf die Inseln Nosy Be und Nosy Komba, besiedeln die Mohrenmakis Feuchtwälder. Ihr Lebensraum ist zudem stark fragmentiert und wird durch Brandrodungen weiter zerstört. Darüber hinaus werden die Tiere gejagt und gefangen. Die Art wurde bereits 1986 als gefährdet eingestuft. Seit 2020 gilt sie als stark gefährdet. Die Bestände sind leider Rückläufig.
Mohrenmakis sind tag- und nachtaktiv, sie ernähren sich hauptsächlich von Früchten, nehmen aber auch junge Blätter, Sämlinge, Blüten, Nektar, ergänzt durch Pilze, Rinde und Wirbellose. Sie leben in Gruppen von bis zu 15 Individuen, die sich um einen Kern von dominanten Weibchen bilden. Der Kontaktruf der aufgeweckten Lemuren ist ein tiefes Grunzen, bei Alarm wird gekreischt. In den Abendstunden lassen sie gemeinsam Geschrei erklingen. Gegenseitige Fellpflege, mit der unteren, fast waagerecht stehenden und damit kammähnlichen Zahnreihe, steht hoch im Kurs. Ein zweites zentrales Putzwerkzeug befindet sich am Hinterfuß; die zweite Zehe hat einen auffällig langen Nagel und wird auch „Putzkralle“ genannt. Außerdem markieren Mohrenmakis mit ihren Analdrüsen ihre Artgenossen und ihre Umgebung.
In den kommenden Tagen werden weitere Fotos und Informationen zum Mohrenmaki-Nachwuchs folgen. Aktuell wollen wir Uta und ihr Jungtier nicht unnötig stören.
Der Axmanns Hof ist ein Schaubauernhof, auf dem sich viele alte wie schützenswerte Haus- und Nutztierrassen tummeln. Die auf den Koppeln des Hofs lebenden Thüringer Waldziegen, Rhönschafe, Krainer Steinschafe und die Bulgarenziegen zählen zu den gefährdeten Haustierrassen und haben allesamt Nachwuchs.
Krainer Steinschafe stammen ursprünglich aus dem Alpenraum; sie sind unterschiedlich gefärbt, teilweise sogar gescheckt. Sie leben zusammen auf einer Koppel mit den Rhönschafen, die sehr gut an dem schwarzen Kopf bei sonst weißem Fell zu erkennen sind. Ebenfalls mit auf der Koppel leben die Thüringer Waldziegen und ihr Nachwuchs.
Nebenan leben die Hinterwälder Rinder, deren erstes Kalb dieses Jahres neugierig die Koppel erkundet. Bei Familie Wollschwein, direkt gegenüber, entdecken drei kleine Ferkel die Welt samt benachbarter Koppeln. Auffällig temperamentvoll ist der Nachwuchs der Bulgarenziegen, ob Holzstämme, Futtertrog oder Muttertier, sie zeigen überall, was für geschickte Kletterer sie sind. Auffälligstes Merkmal der Bulgarenziegen ist das lange Fell und, bei den Böcken, die großen, in sich gedrehten Hörner.
2019 wurde unser Bauernhof von der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e. V. als so genannter Archepark ausgezeichnet. Hier gibt es neben den beschriebenen Tieren auch Thüringer Waldesel, Bulgarenesel, Cröllwitzer Puten, Laufenten, Steinbacher Kampfgänse und andere Tiere zu bewundern.
In den kommenden Tagen und Wochen wird weiterer Tiernachwuchs bei den Haus- und Nutztieren des Zoos erwartet, beispielsweise bei den Quessant-Schafen, den Westafrikanischen Zwergziegen, den Haus-Yaks, den Trampeltieren aber auch bei den Bisons.
Für alle Tiere im Zoopark Erfurt können Tierpatenschaften übernommen werden. Wer Interesse an einer Tierpatenschaft hat, findet auf der Seite der Zooparkstiftung unter www.zooparkstiftung-erfurt.de alle Informationen sowie Ansprechpartner.
Verein und Stiftung trugen gut drei Viertel der Baukosten, der Zoopark Erfurt investierte rund 85.000 Euro in die Anlage und erbrachte Eigenleistungen bei der Einrichtung und Gestaltung der Volieren. Im Rahmen der Einweihung dankten die Bauherren den Mitgliedern, Tierpaten und Spendern, mit deren Engagement dieses Vorhaben erst möglich wurde.
Die neuen Bewohner haben die unmittelbar am Besucherweg gelegene Anlage gut angenommen: Balistar und Edwardsfasan teilen sich eine Voliere. Die zwei Brutpaare sind Vertreter stark gefährdeter Arten. Ohne die Zucht in menschlicher Obhut wären beide Arten ausgestorben. Umso schöner, dass die Balistare in ihrer neuen Unterkunft drei Küken großziehen und die Edwardsfasane derzeit brüten. Die mittlere Voliere bewohnen unsere Graupapageien Bruno und Bärbel, die vielen langjährigen Zooparkbesuchern wohlbekannt sind. In der rechten Voliere sind sechs Sonnensittiche eingezogen. Die Sittiche sind nicht nur auffällig gefärbt, sie sind auch außerordentlich gut zu hören. Auch hier sind die ersten Küken geschlüpft. Die Sonnensittich-Voliere ist so angelegt, dass perspektivisch noch bodenbewohnende Vögel einziehen werden.
Wie für alle Tiere im Zoopark Erfurt, können auch für Sonnensittich, Balistar und Co. Tierpatenschaften übernommen werden. Wer Interesse an einer Tierpatenschaft hat, findet auf der Seite der Zooparkstiftung unter www.zooparkstiftung-erfurt.de alle Informationen sowie Ansprechpartner.
Die Teilnahme am Gewinnspiel ist ganz einfach:
Bitte hinterlege im Profil der App "SWE Für Erfurt" deine SWE Energie-Kundennummer und dann kannst an der Vorteils-Verlosung teilnehmen. Zur Teilnahme an der Verlosung brauchst du nur den Button "Vorteil einlösen" drücken. Wenn daraufhin ein Häkchen und der Text "Vorteil eingelöst" erscheint, hast du am Gewinnspiel teilgenommen. Der Einsendeschluss ist der 08.04.2024. Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt.