Alle Neuigkeiten aus dem Erfurter Zoopark

04.09.24: Der 26. Zooparklauf steht in den Startlöchern: Spendenlauf „LauffieBär“ für den Rote Panda

Am 14. September werden zum 26. Mal Läuferinnen und Läufer bei einem der beliebtesten Läufe des Freistaates Thüringen antreten: beim Zooparklauf. Auch in diesem Jahr ist der Zooparklauf ein Spendenlauf für die geplante Rote Panda Anlage des Zooparks. Der kleine Bambusbär ist in der Natur bedroht.

Alle, die sich für den Lauf am 14. September anmelden, spenden automatisch, denn im Startgeld ist ein Euro für den Neubau der Tieranlage enthalten. Während es bei den Wettkampfläufen neben dem Spaß vor allem um die Zeit geht, geht es beim Spenden­lauf "LauffieBär" dagegen um die gute Sache. Wer nicht um die Wette rennen kann oder möchte, kann es gemütlicher angehen: Beim Sponsorenlauf zählt nicht die Geschwin­digkeit, sondern die Freude daran, Gutes zu tun. Eltern, Freunde, Familien oder auch Firmen legen zusammen und spenden je gegangener, gehüpfter oder spazierter Run­de, welche die Teilnehmenden auf dem Sportplatz absolvieren, einen Euro. Dafür ist keine Anmeldung nötig.

Im vergangenen Jahr kamen durch Startgelder, Spendenrunden und Spendendosen 1042,44 Euro zusammen, die Torsten Haß, der Vorsitzende des SSV Erfurt Nord e. V. heute Dr. Heike Maisch vor der geplanten Anlage überreichte. 2024 hofft der Verein das Ergebnis noch zu steigern. Mehr als 250 Laufbegeisterte haben sich für diesen anspruchsvollen Lauf bereits angemeldet.

Die Online-Anmeldung ist bereits geschlossen, Nachmeldungen für die Wettbewerbs­läufe sind jedoch bis eine Stunde vor Wettbewerbsstart bzw. bis spätestens 11:00 Uhr am Lauftag möglich. Per QR-Code kann man sich vor Ort anmelden und erhält im Mel­debüro seine Startnummer, die Zahlung der Startgebühr erfolgt vor Ort in bar.

Beim Zooparklauf stehen sechs Distanzen zur Auswahl: Bambini-Lauf 200 sowie 450 Meter, Kinder-Lauf 900 Meter, Schüler-Lauf 1,3 km, Jedermann-Lauf 4 km sowie der Hauptlauf mit 10 km Länge. Der Jedermann-Lauf und der Hauptkauf führen durch den Zoo. Gestartet wird, wie immer, an der FÖZ Schule am Zoo­park. Dort gibt es neben Umkleiden, Speisen und Getränken auch ein buntes Rahmenprogramm.

Alle Informationen unter: www.zooparklauf.de.

15.08.24: 9 auf einen Streich – die ersten Witwenpfeifgänse sind geschlüpft

Die markanten Pfiffe der Witwenpfeifgänse sind weit zu hören. So manch ein Besucher ist überrascht, von wem die melodischen Pfiffe im Eingangsbereich stammen. Seit Sommer letzten Jahres leben die kleinen Gänse zusammen mit den Flamingos, eine Gemeinschaftshaltung, die offensichtlich gut funktioniert – die ersten Küken sind geschlüpft.

Neun Küken und Eier in drei weiteren Nestern – das ist die vorläufige Bilanz der Brutsaison bei den Witwenpfeifgänsen. Gut versteckt, im Blattwerk der Wasserlilien und Teichpflanzen, haben die kleinen Gänse vier Nester gebaut. Die Nestsuche war nicht ganz einfach, für das geübte Auge unserer Tierpfleger aber kein Problem.

In der Regel legt das Weibchen zwischen 5 und 12 Eier, die es dann über einen Zeit­raum von etwa 28 bis 30 Tagen bebrütet. Während dieser Zeit sind Ente und Erpel sehr aufmerksam und schützen ihr Gelege vor potentiellen Feinden. Die Küken sind Nest­flüchter; das bedeutet, dass sie das Nest bereits kurz nach dem Schlupf verlassen. Je nach Situation schwimmen die Küken mit den Elterntieren in das schützende Grün oder sie verstecken sich unter den Flügeln der Elterntiere.

Witwenpfeifgänse sind bekannt für ihre sozialen Strukturen, oft schließen sie sich in Familiengruppen zusammen. Ihre namensgebenden Pfiffe dienen der Kommunika­tion zwischen Partnern, der Warnung vor Gefahren oder auch dem Zusammenrufen der Gruppe. Zweiter namensgebender Part ist ihr Gefieder, das an Hals und Kopf sehr markant schwarz-weiß gefärbt ist. Witwenpfeifgänse besiedeln Süßwasserlebens­räume in Süd- und Mittelamerika, in der Karibik, in Afrika sowie Madagaskar und auf anderen Inseln im Indischen Ozean.

Wenngleich die Küken ziemlich klein und die Elterntiere sehr wachsam sind, sind die kleinen Flaumkugeln gut zu sehen; und zu hören. Wer Interesse hat, den Zoopark Erfurt mit einer Tierpatenschaft zu unterstützen, findet alle Informationen dazu auf der Website der Thüringer Zoopark Stiftung: www.zooparkstiftung-erfurt.de.  

07.08.24: Purzelbäume auf dem Berberberg

Der Berberberg ist eine der Hauptattraktionen im Thüringer Zoopark Erfurt. Aktuell können in der begehbaren Anlage sehr interessante Beobachtungen gemacht werden, denn das am 4. Juni geborene Jungtier ist ausgesprochen agil und bringt allerhand Bewegung in die Gruppe.

Die Tochter von Peaches und Rico wurde auf den Namen Xenia getauft. Die kleine Affendame entwickelt sich sehr gut. Regelmäßig kann man sie beobachten wie sie Purzelbäume schlägt und sich in den Disziplinen Klettern, Weitsprung und Hangeln übt. Stück für Stück vergrößert das Jungtier seinen Radius und verbringt Zeit nicht nur mit seiner Mutter, sondern immer öfter auch mit anderen Tieren der Gruppe.

Die Jungtiere der Berberaffen tragen anfangs dünnes, dunkelbraun bis schwarzes Fell. Das dichte, hellbraune Haarkleid der Erwachsenen, das die Tiere im Winter gut vor Kälte schützt, bildet sich innerhalb der ersten vier Lebensmonate. Nach einer Tragzeit von rund 165 Tagen gebären die Weibchen erstmals im Alter von 4 bis 6 Jahren ein ein­zelnes Junges. Dieses wird nicht nur von der Mutter, sondern auch von anderen Gruppenmitgliedern betreut. Die Jungtiere erfüllen eine besondere Aufgabe im Sozialgefüge. Wenn beispielsweise rangniedrige Männchen mit ranghöheren Männchen in Kontakt treten wollen, geschieht dies, indem sie sich Jungtiere „borgen“ um deren Fell ge­meinsam mit dem ranghöheren Männchen zu pflegen, darüber neue Bande zu knüpfen und im besten Fall innerhalb der Gruppe aufzusteigen.

Der Berberberg wurde 1998 eröffnet. Auf dem ein Hektar großen Gelände mit zahl­reichen Büschen, Klettergerüsten, Felsen und zwei Teichen, können unsere Berber­affen von den Besucherwegen aus beobachtet werden. In seiner Heimat, dem west­lichen Mittelmeerraum: Algerien, Marokko und Gibraltar, ist der Berberaffe als stark gefährdet eingestuft. Seit 2009 gibt es ein Europäisches Zuchtbuch (ESB), das in ein Erhaltungszuchtprogramm (EEP) umgewandelt wurde. Im Thüringer Zoopark Erfurt leben aktuell15 Tiere. Interessenten an einer Tierpaten­schaft wenden sich bitte an die Thüringer Zooparkstiftung: www.zooparkstiftung-erfurt.de.

02.08.24: Arktis-Projekt – kleine Forscher im Zoo begleiten ein Forscherschiff von Kanada und Alaska bis in die Arktis

Am 1. August startet das Arktis-Projekt 2024 – der Thüringer Zoopark Erfurt ist als Kooperationspartner mit „an Bord“. Gemeinsam mit anderen Partnerorga-nisationen ist der Zoopark Anlaufort für zahlreiche Kita- und Schulkinder der Landeshauptstadt Erfurt. Koordiniert wird das Projekt vom Amt für Bildung.

321 Kinder werden vom 5. bis zum 30. August über eine Online-Plattform die Reise eines Forschungsschiffes quer durch die Arktis begleiten: die Klasse 3b der Moritzschule, alle Klassen der Grundschule 1, Johannesschule, sowie die Grashüpfer-Gruppe der Kita-Zwergenland. Nahezu täglich wird die Besatzung des Forschungsschiffes kleine Videos und Beiträge, angereichert mit spannen­den Aufgaben produzieren, welche den Kindern und Pädagogen zur Verfügung gestellt werden. Im Zoopark Erfurt, im Egapark und in der Kinder- und Jugend­bibliothek gibt es ergänzende, praktische Angebote. 

Möglich wird das Arktisprojekt Dank des Engagement von Julia Lieder. Frau Lieder, Leiterin des Sachgebiets Schulorganisation im Amt für Bildung, ist pri­vat an Bord des Forschungsschiffes. In den vergangenen Jahren unternahm sie zahlreiche Expeditionen. Über ihre Reise in die Antarktis berichtete sie im März letzten Jahres im Zoo. Julia Lieder, die seit vielen Jahren private Kontakte zu National Geographic pflegt, hatte die Idee zu diesem Forschungs-Begleit­projekt und vernetzt hiesige Schulen und Bildungseinrichtungen mit National Geographic Adventure sowie Forschenden aus fünf Ländern: USA, Brasilien, Monaco, Australien und Mexiko.

Schwerpunktthemen der Forscherteams an Bord des Forschungsschiffes sind unter anderem Wasserqualität und Wassertemperatur im Verlauf der Reise, die Erhebung von Daten über die Tier- und Pflanzenbestände im Wasser und an Land aber auch die Erhebung von Daten zur Schadstoffbelastung bei Walen sowie in Korallen.

Die Kinderforscherteams verfolgen die Reise über ein Online-Portal. Hier vor Ort in Erfurt beschäftigen sie sich unter anderem mit der Tierwelt Kanadas und Alaskas; dazu hat das Zooschul-Team eine begleitete Schatzsuche mit Aufgaben und Rätseln entwickelt. Hinzu kommen Projekte zum gemäßigten Regenwald an Kanadas Westküste, die Beschäftigung mit Literatur zur Polar­region sowie der Erhebung eigener Daten auf Anregung der Forscher des Forschungsschiffes.

Details zum Forschungsschiff, wie der Name oder die konkrete Route von Kanada über Alaska in die Arktis, können erst am Ende der Reise bekannt­gegeben werden. Dann wird es ganz sicher auch wieder einen öffentlichen Reisebericht von Julia Lieder im alten Elefantenhaus geben.

10.07.24: Nachwuchs bei den Erdmännchen

Die Erdmännchen-Königin Khari und ihr Auserwählter, König Qaiser, ziehen derzeit ihr zweites gemeinsames Jungtier auf. Über ein Jahr haben sie die Pfleger und Besucher warten lassen bis sich erneut Nachwuchs einstellte – und wieder ist es ein Einzelkind. Das Jungtier ist mittlerweile täglich auf der Anlage zu sehen.

Das Pflegerteam hatten schon vermutet, dass es Nachwuchs gibt. Anders als üblich, waren zur Fütterungszeit nicht alle Tiere anwesend. Offensichtlich waren Babysitter am Werk. Die Jungtiere werden in unterirdischen Schlafhöhlen geboren, sie kommen nackt und blind zu Welt. Während die Mutter frisst, ist immer ein erwachsenes Tier bei den Jungtieren und passt auf. Zum ersten Mal von den Pflegern gesichtet wurde das kleine Erdmännchen vor drei Wochen. Mittlerweile hat es die Höhle verlassen. Noch konnte das Jungtier, das mittlerweile neugierig seine Umwelt erkundet, nicht für einen tierärztlichen Check gefangen werden. Damit ist auch noch offen, ob es sich um ein Männchen oder ein Weibchen handelt.

Das Jungtier wird so lange in der Gruppe leben, wie er von seiner Mutter Khari geduldet wird. Da Erdmännchen in einem strengen Regime leben, ist es nur dem Königspaar erlaubt, Jungtiere zu bekommen. Die restlichen Mitglieder des Familien­clans sind Helfer am Nest und wichtig für die Sicherheit der Gruppe. Alle erwach­senen Erdmännchen dürfen die Jungtiere mit umsorgen, was sie hingebungsvoll machen. Außerdem stehen immer ein oder mehrere Tiere Wache um die Gruppe vor potentiellen Feinden zu warnen.  

08.07.24: Happy Birthday Marca!

30 Jahre – und damit für ein Zebra ziemlich alt – ist Zebrastute Marca heute geworden. Zur Feier des Tages gab es für die seinerzeit in Köln geborene Damara-Zebrastute eine Extraportion Möhren Äpfel sowie Pallets.

Auf der 4500 m² großen Savannenlandschaft lebt sie gemeinsam mit ihrer Tochter Malaika, deren Tochter Kibeti und Hengstfohlen Edgar sowie mit Impalas, Rappenantilopen, Strauße und Pelikanen. Die Pelikane, unser Neuzugang auf der Anlage, sind auch der Grund dafür, dass die Zebras derzeit separiert sind.

Typisch für Damara-Zebra sind die sogenannten Schattenstreifen. Diese sitzen zwischen den typischen dunkelbraunen bis schwarzen Streifen. Wie andere Zebras auch, haben die Damara-Zebras individuelle Fellmuster; ähnlich dem Fingerabdruck beim Menschen.

Damara-Zebras sind ausgesprochen soziale Tiere, die in kleinen Familienverbänden oder größeren Herden leben. Beim Futter allerdings hört die Freundschaft auf, weswegen Marca ihre Überraschung zunächst zu zweit genießen durfte.

Die Lebenserwartung von Zebras in ihrem ursprünglichen Lebensraum in Ost- und Südafrika liegt bei etwa 20 Jahren, in menschlicher Obhut können sie 30 Jahre und älter werden. Marca zählt mit ihren 30 Jahren zu den ältesten in Deutschland und Europa lebenden Zebras. Bis auf ein paar Probleme mit den Gelenken ist sie fit und munter.

Auch wenn für das Damara-Zebra keine unmittelbare Bedrohung besteht, leben diese Tiere nicht gefahrlos. Ihr Lebensraum wird zunehmend zerstört und sie werden bejagt, so dass sie laut Roter Liste als potenziell gefährdet eingestuft sind.

02.07.24: Das große Schlüpfen

17 Nester, 34 Vögel, 68 lange Beine und die ersten grauen Flaumkugeln auf kurzen kräftigen Stampferchen – da kann man beim morgendlichen Zählen schon einmal den Überblick verlieren. Das große Schlüpfen bei den Rosaflamingos ist voll im Gange und aus nächster Nähe zu erleben.

Nicht nur, dass die Gruppe der in Erfurt lebenden Flamingos erstmals 17 Gelege auf­weist, ein 18. Nesthügel wird gerade noch gebaut, sie brüten auch erstmals unmittel­bar neben beziehungsweise direkt hinter der Besucherscheibe in aus Sand aufge­türmten Nestern.

Flamingos leben in großen, teilweise viele tausend Vögel zählende Kolonien; Laut­stärke, ein gewisses Maß an Stress und Nachbarschaftsstreitigkeiten sind ihnen also keineswegs fremd. Sie brauchen den Druck der Gruppe, um erfolgreich zu brüten. Dass sie das nun aber direkt am Besucherweg tun und nicht auf ihrer Brutinsel, hat die Tier­pfleger und den Kurator dennoch überrascht. „Die Vögel haben sich diesen sehr prä­senten und stark frequentierten Platz ausgesucht. Anfangs waren wir skeptisch und haben versucht, ihnen die bisher genutzte Brutinsel schmackhaft zu machen. Da sie aber ganz klar den Platz nahe der Scheibe vorgezogen haben, wollten wir ihnen nicht reinfunken“, erklärt Tierarzt und Kurator Dr. Kay Schwecht. Die Rechnung scheint auf­zugehen. Aus den 17 Eiern sind mittlerweile 11 Jungtiere geschlüpft. Im Laufe des Julis sollten die übrigen Küken geschlüpft sein.

An der Brut und Aufzucht der Jungtiere – die, anders als man es von Flamingos kennt, einen kurzen geraden Schnabel und kurze kräftige Beine haben – sind beide Eltern­tiere gleichermaßen beteiligt. Die Küken erhalten eine von beiden Elterntieren produzierte Kropfmilch, welche rot gefärbt ist. Wenn die Küken einmal rot verfärbt sein sollten, dann bluten sie nicht, dann ist einfach etwas Futter danebengegangen.

Rosaflamingos sind weit verbreitet, der Weltbestand wird auf bis zu 680.000 Indivi­duen geschätzt, der europäische Brutbestand liegt bei gut 130.000 Paaren. Die Erfur­ter Gruppe zählt 40 erwachsene Tiere und könnte im Sommer um 18 Jungtiere wach­sen. Mit vier bis sieben Tagen verlassen die Küken in Begleitung der Eltern das Nest. Nach 65 bis 90 Tagen werden die Jungvögel flügge. Es dauert mehrere Wochen bis die Küken in die Höhe wachsen und die Schnäbel die für Flamingos typische gekrümmte Form annehmen. Mit zwei bis drei Jahren sind sie voll ausgefärbt.

Über die Zooparkstiftung können Tierpatenschaften für diese außergewöhnlichen Vögel und vielfachen Sympathieträger übernommen werden: www.zooparkstiftung-erfurt.de/patenschaften. Der Jahresbeitrag für einen Flamingo liegt bei 175 Euro.

19.06.24: Pelikane halten Einzug auf der Afrikasavanne

Viele Jahrzehnte zierten Rosapelikane und Krauskopfpelikane die Wasserflächen im Thüringer Zoopark Erfurt. Seit einer Woche werden sieben Rosapelikane Stück für Stück an die Afrikasavanne und ihre neuen tierischen Mitbewohner gewöhnt.

Künftig teilen sich die sieben Vögel die 4.500 Quadratmeter große Savannenland­schaft mit Afrikanischen Straußen, mit einer Gruppe Impalas, mit Rappenantilopen und mit Damarazebras. Die Vergesellschaftung mit den Straußen und den Impalas hat gut geklappt. In den kommenden Tagen findet die Zusammenführung mit den Rappenantilopen statt und ganz am Ende werden die Zebras hinzustoßen.

Rosapelikane sind ausgesprochen imposante Vögel. Die Männchen erreichen eine Gesamtlänge von knapp anderthalb Metern, wovon 29 bis 40 cm auf den Schnabel fallen, und ein Gewicht von fünfeinhalb bis zu neun Kilogramm. Die Flügelspann­weite wird mit bis zu 360 cm angegeben. Auffällig sind die große, unbefiederte, gelb­orange Gesichtspartie und der Kehlsack. Das Gefieder ist weiß mit zartrosa Tönung. Zur Brutzeit wachsen auf dem Hinterkopf bis 14 cm lange Schopffedern und am An­satz des Oberschnabels bildet sich ein knapp sieben cm hoher Stirnhöcker, der im Sommer wieder verschwindet.

Rosapelikane sind weit verbreitet und für Zoobesucher dennoch etwas ganz Beson­deres. Sie leben in Südosteuropa, West-, Zentralasien, und Südasien, Westarabien und in Afrika. Sie sind koloniebildende Bodenbrüter, die sich hauptsächlich von Fisch ernähren und vorzugsweise in Flussniederungen, Deltas und Seen, gelegentlich auch an der Küste leben. Den gut 160 m² großen Teich der Erfurter Afrikasavanne hat die muntere Truppe zwar schon entdeckt, aktuell finden sie die Felsen und Sandliege­plätze aber wesentlich interessanter.

06.06.24: Dreamnight – der Zoopark schließt am Freitag bereits um 15:30 Uhr

Diesen Freitagnachmittag findet im Zoopark Erfurt die Dreamnight, ein karitatives Kinder- und Familienfest statt. Aus diesem Grund schließt der Zoopark am 7. Juni für Tagesgäste bereits um 15:30 Uhr, letzter Einlass ist um 14:30 Uhr.

Zu dieser besonderen Veranstaltung hat der Zoopark in Absprache mit dem Kinderhospiz Mitteldeutschland, dem Heliosklinikum Erfurt, dem Universitätsklinik Jena und zahlreichen anderen Einrichtungen knapp 500 Gäste eingeladen.

Mädchen und Jungen, die unter schweren Erkrankungen leiden, haben den Zoopark Erfurt an diesem Nachmittag und Abend ganz für sich, ihre Eltern und Geschwister. Die Familien, die oft einen schweren Alltag haben, können an diesem Tag ein ganz besonderes Freizeiterleben fernab des Klinikalltags genießen.

05.06.24: Erste Ausflüge auf der Außenanlage und ein geöffnetes Elefantenhaus

Trinken, schlafen spielen, laufen – unser kleiner Elefantenbulle entwickelt sich gut und vergrößert Stück für Stück seinen Radius. Seit dem Wochenende unternimmt die Herde, je nach Wetter, täglich ein bis zwei Spaziergänge auf der Außenanlage. Das Elefantenhaus hat ebenfalls geöffnet. Zur Beantwortung von Fragen und damit es nicht zu laut zugeht im Haus, ist täglich eine Mitarbeiterin der Zooschule vor Ort.

Nach monatelangem Warten, brachte Chupa am 27. Mai um 11:13 Uhr nach 638 Ta­gen Tragzeit inmitten der Erfurter Elefantenherde ein gesundes Bullenkalb zur Welt. Die Geburt eines Jungtiers im Herdenverband war für die Elefantenhaltung in Erfurt Neuland. Dass sich die Dynamik innerhalb der Gruppe etwas gewandelt hat, ist auch der Neugierde des kleinen Dickhäuters geschuldet, der neugierig auf alle Elefanten der Herde zugeht. Meistens ist er mit Chupa und seiner „Tante“ Csami unterwegs, während Ayoka viel mit Safari, der Erfurter Leitkuh, zugange ist.  

Bis er aktiv mit seiner großen Schwester Ayoka spielen wird, wird noch etwas Zeit ver­gehen. Elefanten wiegen bei ihrer Geburt gut 100 kg, die bald vierjährige Aykoa ist ein ganzes Stück größer und wiegt mittlerweile mehr als 1.000 kg, jung und ungestüm ist sie obendrein. Apropos Gewicht: Die erwachsenen Elefantenkühe wiegen zwischen 3.000 und 3.500 kg und unser Elefantenbulle Kibo bringt stolze 4,7 Tonnen auf die Waage. Kibo hat seinen jüngsten Spross bisher nur durch ein Gitter kennengelernt und ausgesprochen aufmerksam wie vorsichtig berüsselt.

28.05.24: Gewichtige Neuigkeiten im Elefantenhaus: Chupa hat ein gesundes Bullenkalb zur Welt gebracht

Nach monatelangem Warten ging es auf einmal ganz schnell. Das lange erwartete Elefantenkalb ist da: Am Montagmittag um 11:13 Uhr brachte Chupa nach 638 Tagen Tragzeit inmitten der Erfurter Elefantenherde ein gesundes Bullenkalb zur Welt.

„Ich bin absolut glücklich, dass alles gut lief. Eine natürliche Geburt inmitten der Herde, das ist einfach toll“, sagt die amtierende Zoodirektorin Dr. Heike Maisch und verbindet ihre Worte mit einem großen Dank an alle Beteiligten, allen voran dem Pflegerteam. 

Die Geburt eines Jungtiers im Herdenverband war für die Elefantenhaltung in Erfurt Neuland. Ayoka, Chupas erstes Kalb, wurde im August 2020 nach 666 Tagen Tragzeit in Hör- und Sichtweite der Elefantenkühe Safari und Csami in einem der rückwärtigen Ställe geboren. Dieses Mal war die Situation eine andere. Die Herdenmitglieder hatten bereits alle eine Geburt erlebt, außerdem sollte die bald vierjährige Ayoka bei der Geburt dabei sein. „Für Ayoka war die Geburt in der Herde besonders wertvoll. Das Dabeisein und Beobachten ist ein Grundstein dafür, dass sie später selbst einmal ein Jungtier zur Welt bringen und erfolgreich großziehen kann“, erklärt Tierärztin und Kuratorin Tina Risch.

Die Geburtsvorbereitungen liefen die letzten Wochen auf Hochtouren. Chupa wurde engmaschig medizinisch untersucht, der letzte Ultraschall fand acht Tage vor der Ge­burt statt. Die große Laufhalle und die rückwärtigen Stallungen wurden mit weiterem Sand präpariert. Zusätzliche Kameras zur besseren Überwachung der Elefanten wurden installiert. Die täglichen Untersuchungen deuteten bereits vorigen Donnerstag auf eine bald anstehende Geburt hin, weshalb ein Elefantenpfleger die letzten Tage auch nachts vor Ort war, um einen Blick auf die Herde zu haben.  

Am Montagmorgen kurz vor 10:00 Uhr gab es dann erste Anzeichen einer nahenden Geburt. Sofort wurden alle Elefantenpfleger und die Tierärzte informiert. Bereits um 11:13 Uhr gebar Chupa in einem der hinteren Boxen ohne Komplikationen ihr zweites Jungtier. Die Tageszeit ist für eine Elefantengeburt eher unüblich, die meisten Kälber werden in der Nacht geboren.

Der kleine Elefantenbulle war bereits unmittelbar nach der Geburt agil, hob den Kopf und versuchte binnen weniger Minuten aufzustehen. Mit lautem Getöse wurde das Jungtier vom Rest der Herde begrüßt. Schwester Ayoka war ausgesprochen ruhig und zurückhaltend aber auch sehr interessiert an dem, was da passierte. Csami schlüpfte sogleich in ihre Tatenrolle und Safari, mit 53 Jahren eine sehr betagte Elefanten­dame, zeigte sich ebenso interessiert wie bedacht.

„Es ist ein großes Geschenk, dass die Erfurter Herde, in der es bis auf Chupa und Ayoka keine verwandtschaftlichen Beziehungen gibt, so gut funktioniert“, zeigt sich Tierärztin Tina Risch erfreut über den positiven Verlauf der Geburt. Dass nicht verwandte Tiere so gut miteinander harmonieren ist nicht selbstverständlich. Anderthalb Stunden nach der Geburt ging die gut 25 kg schwere Nachgeburt ab, welche im Verlauf des Tages durch die Tierärztin untersucht wurde.

Der kleine Herdenzuwachs jedenfalls zeigte sich von Beginn an sehr agil. Um 14:22 Uhr hat er zum ersten Mal getrunken. Nachdem er das einmal verstanden hatte, folg­ten im Laufe des Tages weitere Mahlzeiten, unterbrochen von dem einen oder ande­ren Fehlversuch am Gesäuge der Tante, die das sichtbar gelassen nahm und nimmt.

Die erste Nacht in der nunmehr fünfköpfigen Herde verlief sehr ruhig, wobei nur das kleine Bullenkalb Schlaf fand. Die drei erwachsenen Kühe und Ayoka haben Wache gehalten und maximal etwas geruht. Das ist bei Elefanten nicht untypisch, sie zählen mit zwei Stunden Schlaf pro Tag eh zu den Kurzschläfern im Tierreich und können schon einmal mehrere Tage am Stück wach bleiben. 

Afrikanische Savannenelefanten leben in Familienverbänden aus verwandten weiblichen Tieren und ihren Jungtieren. Erwachsenen Kühe bekommen in der Regel alle drei bis vier Jahre Nachwuchs, nach einer Tragzeit von 22 Monaten. Die Herden werden von einer erfahrenen Leitkuh angeführt. Männliche Tiere verlassen die Herde mit Erlangen der Geschlechtsreife, sie schließen sich dann in losen Bullengruppen zusammen. Die nächsten Jahre wird der kleine Elefantenbulle also in seiner Erfurter Herde bleiben. Doch ein Abschied ist Zukunftsmusik, zunächst einmal darf der kleine Dickhäuter die Zeit inmitten seiner Herd und geschützt zwischen den starken Vorder­beinen von Mutter und Tante im Leben ankommen und Stück für Stück die Elefanten­anlage und in ein paar Wochen auch seinen Vater Kibo kennenlernen. 

Die nächsten Schritte wird das Elefantenteam tagaktuell entscheiden. Je nach Witte­rung und Herdendynamik, kann und soll der Nachwuchs baldmöglichst die Außenan­lage kennenlernen. Das Wasserbecken wurde bereits abgesperrt. Wann das Elefanten­haus wieder öffnet, kann zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht gesagt werden. Wir werden dazu tagesaktuell informieren.

Auf der 2014 eingeweihten Elefantenanlage, die mit ihrer 11.000 m² großen Außen­anlage zu den größten Anlagen für Afrikanische Elefanten in Deutschland zählt, leben drei erwachsene Kühe, das Jungtier Ayoka, Elefantenbulle Kibo – und, mit der ge­glückten Elefantengeburt vom 27. Mai 2024, ein kleiner Elefantenbulle. 

24.05.24: Yak-Kälber – verspielt und neugierig

Khan und Pema, so heißen die Yak-Kälber, die in den vergangenen zwei Wochen geboren worden und ausgesprochen vierspielt und munter die Yak-Anlage auf dem Plateau erkunden sowie ihre Herdenmitglieder kennenlernen.

Khan heißt der kleine Yak-Bulle, der im Kontrast zu seiner silbrig-grauen Mutter tiefschwarz gefärbt ist, Khan (Bedeutung Herrscher) ist ihr erstes Kalb. Die kleine Yak-Kuh Pema (Bedeutung Lotusblume) hingegen ist schwarz-weiß gescheckt und nahezu ein Ebenbild ihrer Mutter.

Die Jungtiere legen noch viele Ruhephasen ein, sind aber zunehmend aktiv und toben in Sicht-, Hör- und Riechweite über die Anlage. Hör- und Sehvermögen sind bei den Tieren nicht besonders ausgeprägt, dafür ist der Geruchssinn hervorragend entwickelt.

Hausyaks sind die domestizierte Form des gefährdeten Wildyaks, welche heute noch in den Hochländern Chinas und Indiens vorkommen. Yaks sind neben Schafen die wichtigsten Nutztiere im Hochland Zentralasiens. Sie werden von zahlreichen Hirtenvölkern gehalten und sind von enormer Bedeutung für das kulturelle, religiöse und soziale Leben. Häufig sind sie Gegenstand von Sagen und Mythen. Genutzt werden Hausyaks hauptsächlich als Last- und Transporttiere sowie als Lieferanten von Fleisch, Haaren, Wolle und Häuten. Yak-Mist ist in den baum- und strauchlosen Hochebenen Tibets oft der einzige Brennstoff.

Auch in Mitteleuropa werden diese robusten Tiere zunehmend in der Landwirtschaft gehalten. Zum Teil werden Yaks in Beweidungsprojekten eingesetzt, damit Offenlandflächen entstehen, auf denen sich licht- und wärmeliebende Tier- und Pflanzenarten, wie Schmetterlinge und Eidechsen, wieder ansiedeln können.