Das Jahr 2022 neigt sich dem Ende zu und ja, was sollen wir sagen: Es war turbulent. Wir haben viele Tiefen erlebt und möchten von nun an positiv in die Zukunft blicken.
Das machen wir nun mit einer freudigen Nachricht zum Jahresabschluss: Unsere Elefanten-Dame Chupa ist wieder tragend. Wie es ihr geht und wie wir ihren Geburtstag feierten, liest du in der letzten Ausgabe für dieses Jahr.
Außerdem blicken wir zurück auf unseren Nachwuchs 2022, schauen, was unsere Nashörner treiben und suchen einen Tierpaten für unseren neuen Geierhahn.
Übrigens: Was zu gewinnen gibt es auch noch! :)
Wir wünschen dir einen tollen Start für 2023!
WIR VERABSCHIEDEN UNS MOTIVIERT INS NEUE JAHR
In einer nicht öffentlichen Sitzung hat der Erfurter Stadtrat am 14. Dezember 2022 unsere Zoo-Kuratorin Dr. Heike Maisch zur kommissarischen Zoopark-Direktorin ernannt. Frau Maisch arbeitet seit 2005 hier im Zoopark und übernahm zum wiederholten Male die zoologische Leitung und nun erstmals offiziell die Werkleitung. Die Stelle des Zoodirektors soll zeitnah von der Stadt Erfurt ausgeschrieben werden.
Dezernent Matthias Bärwolff hofft auf eine Neubesetzung der Stelle bis Ende des Jahres 2023. Heike Maisch glaubt, dass für den Posten jemand infrage kommt, der Führungskompetenzen und langjährige tiergartenbiologische Erfahrungen besitzt, jedoch im eigenen Zoo keine Aufstiegschancen als Direktor hat. Denkbar wäre auch eine Person, die bereits einen kleineren Tierpark leitet und jetzt einen größeren Zoo mit Potenzial übernehmen will. Dennoch, wir sind ehrlich, werde sich die Nachfolgersuche schwer gestalten. Dies begründen wir auch mit der Berichterstattung in den vergangenen Monaten.
Wir wünschen uns ab sofort eine objektivere, sachlichere Berichterstattung anstatt Sensationspresse, um das Image des Erfurter Zooparks in der international gut vernetzten Zoo-Szene zu verbessern. Personalangelegenheiten haben in der Presse nichts zu suchen! Heike Maisch stellt klar, dass sie nur vorübergehend in leitender Position bleiben und künftig wieder als Kuratorin arbeiten möchte. Nun heißt es aber erst einmal, den Zoo gemeinsam voranbringen. Wir alle hegen eine Leidenschaft für unseren Zoo, sonst würden wir hier nicht arbeiten.
GRUßWORT VON DR. HEIKE MAISCH
Liebe Freunde und Interessierte des Thüringer Zoopark Erfurt,
das Jahr 2023 wird vor allem ein Jahr mit neuen Tieranlagen. Die Vogelvolieren für Sonnensittiche, Graupapageien, Balistar und Edwards-Fasan werden eingeweiht. Das Gemeinschaftsprojekt von Stiftung, Zooparkfreunden und Zoopark wächst und gedeiht.
Die neue Gepardenanlage wird ebenfalls 2023 fertig – und wenn der Umbau zügig machbar ist, werden auch noch die Mähnenwölfe im selben Jahr einziehen. Auch die Sumpfwallabies erhalten ein eigenes Gehege, direkt neben den Gänsegeiern. Auch dies ist ein Gemeinschaftsprojekt von Zooparkfreunde, Stiftung und Zoopark.
Neben neuen bzw. renovierten Anlagen erwartet die Besucher auch eine Vielzahl neuer Arten. So werden Mähnenibisse und Maskenkibitze zu sehen sein, jeweils als Unterbesatz bei den Lemuren bzw. Rosakakadus. Sie sind derzeit noch hinter den Kulissen in Quarantäne. Bald kommt ein Zuchtpaar Straußwachteln an. Auch weitere Tiergehege sollen mehr tierische Bewohner erhalten. Da ist noch "Luft nach oben" bzw. "Platz am Boden" in vielen Gehegen.
Gerade testen wir auch die technischen Möglichkeiten, um mehr kommentierte Fütterungen anzubieten. Lasst euch überraschen!
Wir freuen uns auf euren Besuch und wünschen allen ein gesundes und erfolgreiches Jahr 2023.
Heike Maisch
ELEFANTENKUH CHUPA IST ERNEUT TRAGEND
Ab morgen können wir das Jahr 2022 hinter uns lassen und uns auf das freuen, was kommen wird. Denn endlich können wir verkünden, was wir schon ganz lange wissen: Die Elefantenkuh Chupa ist wieder tragend. Nachdem sie 2020 mit Ayoka ihren ersten Nachwuchs und somit das erste Elefantenkalb in der Geschichte des Thüringer Zooparks Erfurt überhaupt zur Welt gebracht hat, wurde sie Ende August wieder erfolgreich von Bulle Kibo gedeckt. Die Trächtigkeit wurde jetzt durch das Hormonlabor des Deutschen Primatenzentrums in Göttingen bestätigt. Nun sind die ersten kritischen 16 Wochen vorbei und wir können sagen: Ayoka bekommt ein Geschwisterchen! Bereits der Deckakt im Sommer sah vielversprechend aus. Immer montags werden Urinproben der Elefantenkühe Chupa und Csami nach Göttingen geschickt, um mit Hilfe des darin gemessenen Progesterons den Zyklusstand zu bestimmen bzw. eben auch eine Trächtigkeit feststellen zu können.
Elefanten haben mit 21 bis 24 Monaten eine sehr lange Trächtigkeitsdauer. Chupas letzte Trächtigkeit dauerte 666 Tage. Damit erwarten wir das Elefantenkalb im Sommer 2024. Aktuell befindet sich Chupa im ersten Trächtigkeitsdrittel. Sie frisst gut, leidet nicht an Übelkeit und verhält sich unverändert. Besondere Maßnahmen sind aktuell in diesem Stadium nicht notwendig. Ein besonderes, auf die Geburtssituation angepasstes Training wird das Pflegerteam etwa ein Jahr vor der Geburt intensivieren. Das Jungtier kann mit etwa 12 Monaten über die Bauchdecke mittels Ultraschall dargestellt werden. Eine Geschlechtsbestimmung ist beim Afrikanischen Elefanten erst nach der Geburt möglich und selbst da nicht immer gleich eindeutig.
Chupa wurde am 25.12.2003 im "Reserve Africaine de Sigean" in Frankreich geboren und kam 2013 nach Erfurt. Bulle Kibo kommt aus Wuppertal. Er ist zwei Jahre jünger als Chupa und lebt seit 2015 am Roten Berg.
Außer Chupa, Kibo und Ayoka leben noch die Elefantenkühe Csami und Safari im Erfurter Zoopark. Die 27 Jahre alte Csami konnte bisher nicht erfolgreich von Kibo gedeckt werden. Eine künstliche Besamung brachte ebenfalls keinen Erfolg. Safari ist mit ihren knapp 52 Jahren ein sehr betagte Elefantenkuh, die durch ihre Tantenrolle in den letzten zwei Jahren noch einmal richtig aufgeblüht ist. Der Zoo hofft, dass sie noch viele Jahre der Elefantenherde erhalten bleibt. Sie gehört übrigens zu den acht ältesten Elefanten-Damen, die in europäischen Zoos gehalten werden. Die ehemaligen Erfurter Kühe Aja (Rhenen/Holland) und Mondula (Blair Drummond/UK) werden genauso alt geschätzt wie Safari und leben auch noch.
WIR FEIERN ELEFANTEN-GEBURTSTAG
Am 25. Dezember ist Chupa 19 Jahre alt geworden. Und das haben wir gefeiert: Die Tierpfleger Aline Gerbusch und Lars Hoffmann richteten die Geschenke und bauten eine große "19" aus Äpfeln dazu. Zuerst machte sich Chupa mit Ayoka über die Leckerein her. Außerdem eingeladen waren die Kühe Safari und Csami, die sich beide erst einmal die Selleries aus dem bunten Früchte- und Gemüsemix heraussuchten. Alles in allem ein tolles Fest! Wir danken an dieser Stelle Maik Märtin für seine wunderschönen Fotos!
UNSERE BAUPROJEKTE 2023
Wir beenden unsere Bauprojekte aus 2022 – und neue stehen bereits in den Startlöchern. Bis zum Frühjahr 2023 soll die Vogelvoliere fertig sein. So hat bereits der Innenausbau begonnen. Das Gemeinschaftsprojekt von Zoopark-Stiftung, dem Verein der Zooparkfreunde Erfurt und des Zooparks nimmt täglich mehr Gestalt an. Elektroinstallationen und das Verputzen der Anlage stehen derzeit auf dem Programm. Die Vorbereitungen zum Ausbau der ehemaligen Ara-Voliere laufen ebenso, damit die Graupapageien Bruno und Bärbel auch wieder in ihr Zuhause ziehen können. Ihre Nachbarn in der neuen Voliere werden sein: ein Paar Balistare, ein Schwarm gelb-roter Sonnensittiche und die vom Aussterben bedrohten Edwards-Fasane.
Auch auf der alten Giraffenanlage tut sich was! Es fehlt nur noch der Außenzaun inklusive Glasscheiben, damit die Besucher die Geparde aus sicherer Entfernung beobachten können. Eine erneute Gepardenzucht schließen wir in Erfurt nicht aus. Grundvoraussetzung dafür wäre aber ein zweites Gepardengehege für einen Kater in einem anderen Bereich des Zooparks. Hierüber sind wir auch im permanenten Austausch mit dem europäischen Arterhaltungs-Programm. Wenn Gepardin Jala umgezogen ist, wird das alte Gehege mit hoher Wahrscheinlichkeit für Mähnenwölfe ertüchtigt.
Und auch unsere Sumpfwallabies sollen im Frühjahr in ihr neues Gehege neben dem Geiertal einziehen. Der Zoopark-Verein und die Zoopark-Stiftung spendieren die Hütte, in welcher sich die Tiere zurückziehen können. Das Haus wurde bereits geliefert und kostete 2.000 Euro, 500 Euro kamen vom diesjährigen Erfurter Spendenparlament. Mit dem Erlös aus den Spenden des Martinsumzugs (250 Euro) wird das Haus nun lasiert. Streichen werden wir den Stall gemeinsam mit Zoolotsen, Vereins- und Stiftungsmitgliedern sowie Freiwilligen des Zooparks. Der Aufbau ist für dieses Frühjahr geplant. Der Frontzaun zu den Besuchern hin muss noch erneuert werden, das übernimmt der Zoopark. Ebenso werden der Unterbau und der Aufbau der Hütte vom Zoopark übernommen. Ein tolles Gemeinschaftsprojekt.
Das nächste große Bauprojekt aber soll das Bildungszentrum im Zoopark mit angeschlossener Übernachtungsmöglichkeit bleiben. Dafür stehen eine Million Euro an städtischen Eigenmitteln zur Verfügung, die durch Fördermittel aus dem Bereich Bildung und Digitalisierung vermehrt werden sollen. Im kommenden Jahr gehen wir in die Planungsphase.
WIR SAGEN DANKE
Der Thüringer Zoopark Erfurt will seinen Beitrag noch stärker leisten und hat im April 2022 den freiwilligen Artenschutz-Euro eingeführt. Mit eurer Hilfe sind bis November knapp 750 Euro zusammen gekommen. Die Summe fließt zu gleichen Teilen in drei Projekte – und schützt damit Fasane, Elefanten und Geckos. Für jedes Projekt gibt es einen zuverlässigen Projektpartner.
Die Artenschutzstiftung Zoo Karlsruhe fördert die Wiederansiedlung des bereits im Freiland ausgerotteten Edwards-Fasans in Vietnam. Vom Geld wird z.B. ein Zuchtzentrum gebaut. Edwards-Fasane gibt es heute nur noch in Zoos und bei privaten Züchtern. Ein Zuchtpaar dieser knapp vor der Ausrottung stehenden Fasane wird im Herbst in die neue Vogelanlage im Zoopark einziehen. Die Zooparkstiftung und der Verein der Zooparkfreunde schenken dem Zoopark die neue Anlage als deren Beitrag zum Artenschutz.
Die Frankfurter Zoologische Gesellschaft ist Projektpartner für den Gonarezhou-Nationalpark. Mit ca. 11.000 Elefanten ist dieses Schutzgebiet ein wichtiger Lebensraum. Über 400 Vogelarten sowie seltene Säugetiere wie der Afrikanische Wildhund finden hier ein sicheres Refugium. Mit dem Geld werden Forschung und Anti-Wilderereinheiten finanziert.
Das Gecko-Projekt wird zusammen mit der Zoologischen Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz durchgeführt. Das Projekt wurde vom Zoopark initiiert und ist somit das erste eigene Artenschutzprojekt. Das Geld wird für Anti-Wilderereinheiten, die Schaffung von Brandschneisen und die Rodung invasiver Bäume für den Erhalt des Tieflandregenwalds eingesetzt. Unser Himmelblauer Zwergtaggecko Willy Blue ist in der Zooschule zu sehen. Für das Gecko-Projekt konnten wir außerdem in diesem Jahr noch weitere 1.069 Euro akquirieren durch andere Aktionen.
Derzeit beraten wir uns, welche Artenschutz-Projekte wir im kommenden Jahr dank eurer Spende unterstützen wollen. Wir werden diese im März/April 2023 vorstellen.
Außerdem bedanken wir uns bei euch, dass für ukrainische Zoos gespendet habt. 1.275 € sind bis jetzt in unserem Spendentrichter an der Kasse gewesen. Wir wollen hier noch einmal die Gelegenheit nutzen und erneut um eure Mithilfe bitten! Wie ihr wisst, ist ein baldiges Kriegsende in der Ukraine nicht in Sicht – und wir haben wieder Winter! Unsere ukrainischen Zoo-Kollegen benötigen dringend weiterer Hilfe! Wer seinen Beitrag (noch einmal) leisten möchte, kann das sehr gerne hier machen: https://www.eaza.net/emergency-appeal-for-ukrainian-zoos/
Der Europäische Zooverand bedankt sich bei allen, die bisher gespendet haben! 1.739.007 € sind im EAZA-Hilfsfond für ukrainische Zoos zusammen gekommen. Davon wurden bereits 900.000 € zur Unterstützung von Zoos und Aquarien in der Ukraine verwendet. Damit wurden Heizkosten bezahlt sowie Brennstoff, Feuerholz, Tiernahrung und -arznei gekauft. Jede Spende zählt – für die Menschen und die Tiere in der Ukraine!
WIR SCHENKEN EUCH EINE JAHRESKARTE
Gerne möchten wir euch eine Freude bereiten und verlosen deshalb eine (Familien-) Jahreskarte. Und so geht's: Schreibt eine Mail an zooparknews@erfurt.de und erklärt, warum ausgerechnet ihr eine Jahreskarte gewinnen wollt.
Der Gewinner wird dann im neuen Jahr von uns kontaktiert. Bis zum 6. Januar 2023 könnt ihr teilnehmen. Und noch ein kleiner Tipp: Je kreativer die Antworten, desto besser – viel Glück!
EIN TAG IM NASHORNHAUS
Der Tag im Nashornhaus beginnt für Bereichstierpflegerin Michelle Weidig und ihr Team um 7 Uhr. Mit einem sanften "Guten Morgen" werden Stella und Lottie geweckt. Manchmal gibt es auch schon ein erstes Kraulen. Frühaufsteher sind sie jedoch nicht: Die beiden gebürtigen Engländerinnen bleiben sehr gerne auch noch fünf Minuten auf ihrer faulen, dicken Haut liegen. Zuerst wird in einer Box das Frühstück vorbereitet: Es gibt Heu, wie zu jeder anderen Mahlzeit auch. Die Nashörner verputzen übrigens knapp 50 Kilo Heu am Tag und das kommt aus Erfurt-Mittelhausen, also direkt um die Ecke. Während sie zufrieden futtern, werden auf der frisch sanierten Außenanlage zwei weitere Futterberge vorbereitet. Damit die Besucher die Nashörner besser beim Fressen beobachten können, wurden extra zwei neue Futterstellen geschaffen.
Gegen 09:30 Uhr öffnet sich zum ersten Mal am Tag das Tor zum Außengehege. An einem sonnigen Wintertag sind Stella und Lottie bis 15 Uhr für die Besucher auf der Außenanalage zu sehen. Und wenn sie wieder in ihr Haus kommen, ist dies gereinigt und mit frischem Stroh und Heu bestückt, damit sie ihren Abend gemütlich in ihren Strohbetten verbringen können. Übrigens herrscht bei den Nashörnern eine gesetzlich vorgeschriebene Mindesttemperatur von ca. 15 Grad. Das ist für die Tiere völlig ausreichend. Schließlich können die Nächte in Afrika auch kalt sein. Und damit die Nashörner auch im Winter genügend Vitamin D aufnehmen können, gibt es über ihrer Futterstelle im Haus eine UV Lampe.
MALEN FÜR DIE NASHÖRNER: DAS SIND DIE GEWINNER
Wir bedanken uns von Herzen bei allen, die beim Malwettbewerb mitgemacht haben. Die Gewinner sind: Leni, 3 Jahre aus Erfurt, die Erfurter Geschwister Jamie-Lynn, Lara, Samantha-Josephine und Nele, die Vorschulkinder des Kindergarten Sommersprosse aus Erfurt und die fünfjährige Emily aus Erfurt. Alle Gewinner werden im Januar von uns kontaktiert, damit wir eine Führung hinter die Kulissen des Nashornhauses vereinbaren können. Wir freuen uns auf euch!
GÄNSEGEIER TIERPATEN GESUCHT
Unsere Gänsegeier-Familie ist komplett. Neben unserem alten Zuchtpaar haben wir nun noch einen Hahn für unsere junge Henne gesucht und gefunden: Er ist 11 Jahre, kommt aus Holland und verträgt sich offensichtlich sehr gut mit der Single-Dame – sie sitzen nämlich schon auf einen Ast. Ein gutes Zeichen, denn im Frühjahr beginnt die Brutzeit. Es wird zur Brut nur jeweils ein einziges Ei gelegt, das von beiden Elternvögeln bebrütet wird.
Gänsegeier leben und brüten in Kolonien in Felswänden. Zur Nahrungssuche fliegen sie umher, bis sie einen Kadaver entdecken. Tote Haustiere zählen dabei ebenso zum Speiseplan wie verendete Steinböcke, Rehen, Füchsen etc. Am Kadaver selbst treffen in kurzer Zeit viele Geier ein, die untereinander dann eine Rangfolge beim Fressen ausbilden. Die Gänsegeier haben noch keinen Paten – obwohl sie als Gesundheitspolizei eine wichtige Rolle in der Natur spielen, haftet ihnen zu Unrecht der Ruf eines Aasfressers an. Ihre Population ist zudem stark abnehmend.
Die Patenschaft für die majestätischen Vögel mit einer Flügelspannweite von bis zu 2,7 m kostet im Jahr 500 Euro: https://www.zooparkstiftung-erfurt.de/tiere/gaensegeier
JAHRESRÜCKBLICK – UNSER NACHWUCHS 2022
Die ersten Jungtiere haben wir im März in der Löwensavanne gesichtet. Die Sonne lockte drei kleine Borstenhörnchen heraus – sie waren damals ca. fünf Wochen alt. Wir haben schon damit gerechnet. Aber wann die Kleinen sich zeigen, hängt stark vom Wetter ab. Im Laufe des Jahres ist noch ein weiteres hinzugekommen.
Außerdem freuten wir uns über Nachwuchs im Trampeltiergehege. Und dieser kam doch etwas überraschend, da die Mutter schon älter ist und der Vater im Sommer 2021 verstorben war. Das männliche Fohlen hört auf den Namen Haruki und bedeutet "Frühlingserwachen".
Auf dem Zoopark-Bauernhof gab es pünktlich im Frühjahr ebenfalls Nachwuchs: Zicklein und Lämmer erfreuten die Besucher an Ostern. Bei vielen Huftieren kommen die Jungtiere genau dann zur Welt, wenn die Jahreszeit mit viel frischem Grün aufwartet. Somit bekommen die Muttertiere genug zu fressen und können die nötige Milch produzieren.Mit der Nachzucht sorgt der Thüringer Zoopark zusätzlich dafür, dass auf dem Hof seltene und bedrohte Haustierrassen erhalten werden. Der Bauernhof ist ein sog. Archehof für bedrohte Nutztierrassen. Sowohl die Krainer Steinschafe als auch die Bulgarischen Langhaarzeigen oder die Rhönschafe sind stark gefährdet und vom Aussterben bedroht. Außerdem schlüpften auf dem Bauernhof ca. 30 Küken, unsere Wollschweine hatten zwei Würfe und einige Meerschweinchen sind das ganze Jahr über geboren.
Unseren Augen trauten wir nicht so recht, als wir im Mai 19 Präriehund-Jungtiere zählten. Die Jungtiere sind bereits Ende Februar geboren, aufgrund des Wetters aber noch in ihren Höhlen geblieben. Wir gehen von drei Muttertieren aus.
Nebenan wurde zur gleichen Zeit das erste Bison-Kalb zur Welt gebracht – drei weitere folgten noch in diesem Jahr. Im Juni schlüpften fünf Flamingo-Küken. Und ganz besonders freuten wir uns über Ari und Tai, unser erstmaliger Kea-Nachwuchs. Die Zoobesucher erkennen die jungen Papageien vor allem an ihren gelben Akzenten. Sowohl die Wachshaut am Schnabel als auch der Augenring leuchten noch im hellen Gelb. Die kleinen Yakbullen Safin und Auric sind ebenfalls im Juni geboren. Im September folgte die kleine Yakkuh Edith.Außerdem erblickte im Hochsommer ein Berberaffe das Licht der Welt.
Zum Jahresende konnten wir uns noch über den Babyboom auf der Afrikasavanne freuen: Am 29. Oktober kam die junge Rappenantilope Thabo auf die Welt und am 5. November folgte das Zebrafohlen Kibeti. Letztes Jahr hat es mit Nachwuchs gar nicht geklappt und dieses Jahr gleich zweimal in einer Woche. Thabo seht ihr mittlerweile auch auf der Anlage. Die ersten Wochen nach der Geburt verbrachte das Jungtier im Stall - denn Antilopen gehören zu den sog. Ablegetypen. Sie verstecken sich vor Feinden. Thabo war am Anfang noch geruchslos, sodass Raubtiere die potentielle Beute nicht erschnüffeln können. Die Duftdrüsen werden erst mit der Zeit aktiv und mit ihnen auch der kleine Bock.
Bei den Erdmännchen zeigte sich gestern der erste Nachwuchs. Am besten, ihr kommt vorbei und schaut selbst nach ;-)