Alle Neuigkeiten aus dem Erfurter Zoopark

24.09.24: Rote Pandas ziehen auf den Roten Berg

Der Baubeginn der Anlage für den Roten Panda steht in den Startlöchern, aktuell laufen die Ausschreibungen und Vergaben. Im Rahmen eines Pressegesprächs wurden heute die Sponsoren des Bauvorhabens im Thüringer Zoopark Erfurt begrüßt und die Baupläne für die neue Anlage auf dem Plateau erläutert.

Dr. Heike Maisch, die amtierende Zooparkdirektorin, und Matthias Bärwolff, Bei­geordneter für Bau und Verkehr, begrüßten die Groß-Sponsoren des Bauvorhabens. Autohaus Peter beteiligt sich mit gut 10.000 Euro, die Sparkasse Mittelthüringen und Velero Immobilien beteiligen sich jeweils mit 5.000 Euro und der Thüringen Park ist mit zunächst 1.200 Euro dabei.

Zusammen mit einer Vertreterin des Planungsbüros, stellen Dr. Heike Maisch und Matthias Bärwolff das Bauvorhaben im Bereich des derzeitigen Kaschmirziegen-Geheges vor. In die neue Anlage werden inklusive Umfeldgestaltung und neuer Wegebeziehung rund 350.000 Euro investiert. Zahlreiche Verstecke und Kletter­möglichkeiten in den Bestandsbäumen, ein Teich, Kunstfelsen, Neupflanzungen von Bäumen und Stauden sowie Bambus verwandeln das Areal in einen naturnahen Lebensraum für den Roten Panda und Schopfhirsche.

Die bisher dort lebenden Kaschmirziegen ziehen mit Baustart auf die gegenüber­liegende Anlage zu den Haus-Yaks, weswegen das Tierpfleger-Team heute mit ei­nem Haus-Yak vor Ort dabei war. Damit werden auf dem Plateau neben asiatischen Nutztieren zukünftig auch asiatische Wildtiere zu sehen sein. Baubeginn ist im Januar 2025, Ende Juni, Anfang Juli 2025 soll die Anlage bezugsfertig sein.

Der Rote Panda, auch Kleiner Panda oder Katzenbär genannt, ist ein baumbe­wohnendes Säugetier, das vor allem in den Bergwäldern des Himalayas und in Teilen Chinas, Nepals und Indiens vorkommt. Er hat auffällig rotbraunes Fell und einen buschigen Schwanz. Die Tiere verbringen den Großteil ihres Lebens in Bäu­men, wo sie sich von Bambus, Früchten, Beeren und gelegentlich auch Insekten ernähren. Der Rote Panda ist bekannt für seine verspielte und neugierige Natur. Leider ist er aufgrund von Lebensraumverlust und illegaler Jagd bedroht.

Der Schopfhirsch ist eine in Ostasien lebende Hirschart, die sich optisch stark von hiesigen Hirschen unterscheidet. Das namengebende Merkmal dieser eher kleinen Hirsche ist ein schwarzbrauner, bis zu 17 Zentimeter hoher Haarschopf, der von den Augen bis zum Hinterkopf verläuft. Beide Geschlechter haben verlängerte obere Eckzähne, die beim Bock starr aus dem Maul ragen. Ihr Geweih ist meist im Fell verborgen. Das Fell ist dunkelbraun/grau gefärbt, die Lippen, die Ohrspitzen, die Unterseite des Schwanzes und manchmal die Augenregion sind leuchtend weiß.

Der Thüringer Zoopark Erfurt wird bei diesem Bauvorhaben nicht nur durch Spon­soren unterstützt, sondern auch durch Zoobesucher und Freunde des Zooparks. Man kann sich auf verschiedenen Wegen engagieren: Im Elefantenhaus steht ein Spen­dentrichter für Kleingeldspenden, das Tierpfleger-Team sammelt im Rahmen des kommentierten Tiertrainings, außerdem sind Spenden auf das Spendenkonto des Zoos herzlich willkommen: Sparkasse Mittelthüringen, IBAN DE09 8205 1000 0130 0323 52, Verwendungszweck „Roter Panda“.

13.09.24: Auch ein großer Mara fängt klein an - Nachwuchs bei den Pampashasen

Die großen Maras, auch als Patagonische Mara oder, aufgrund ihres Aussehens, als Pam-pashase bekannt, haben Nachwuchs. Das Jungtier ist mittlerweile anderthalb Wochen alt. Es lebt gemeinsam mit sechs ausgewachsenen Maras, mit Lamas und Nandus auf der Südamerika-Freianlage. Immer häufiger verlässt es sein in einer Baumgruppe gelegenes Versteck und ist auf der Anlage zu sehen.

Das (oder die, bisweilen sogar der) Mara, ist ein faszinierendes Tier, das in den offenen Steppen und Graslandschaften Argentiniens beheimatet ist. Diese einzigartigen Nagetiere, welche zur Familie der Meerschweinchen zählen, sind für ihre auffällige Erscheinung und ihr soziales Verhalten bekannt. Große Maras erinnern in ihrem Körperbau an Hasen oder kleine Huftiere. Die Ohren sind groß, aber kürzer und stumpfer als beim Feldhasen. Die Beine sind ziemlich lang, die hinteren länger als die vorderen, die Hinterfüße haben drei, die vorderen vier mit langen, starken Krallen bewehrte Zehen.

Sie sind tagaktiv und leben im Rahmen größerer Kolonien in monogamen Paaren, wobei die Männchen ihre Partnerin bewachen. Die Fortpflanzung der großen Maras erfolgt in der Regel während der Regenzeit, wenn die Nahrungsressourcen reichlich vorhanden sind. Das Zusammenleben in der Gruppe trägt dazu bei, die Sicherheit der Nachkommen zu erhöhen und die Überlebenschancen zu verbessern.

Zur Jungenaufzucht und bisweilen zum Schlafen benutzen sie Erdbaue, im Zoopark Erfurt stehen ihnen zusätzlich kleine Hütten zur Verfügung. Nach einer Tragzeit von etwa 90 bis 100 Tagen bringt das Weibchen in der Regel ein bis drei Jungtiere zur Welt. Die Jungtiere sind gut entwickelt und sehr flink. Schon nach wenigen Wochen beginnen sie feste Nahrung zu sich zu nehmen. Sie bleiben bis zu einem Jahr bei der Mutter. Nach einem mehrjährigen Zuchtstopp im Zoopark Erfurt sind wir froh, wieder kleine große Maras in unserer Gruppe aufwachsen zu sehen.  

Maras sind zwar noch weit verbreitet, aber ihre Bestände nehmen aufgrund von Lebensraumverlust und Nahrungskonkurrenz durch Haustiere und eingeführte Wildtiere, zum Beispiel durch den Feldhasen, aber auch aufgrund von Bejagung ab. Die Art gilt deshalb seit 2008 als potenziell gefährdet.

05.09.24: Tag des Hundes –alles rund um „den besten Freund des Menschen“

Endlich! Nach 15 Jahren Pause, findet der „Tag des Hundes“ wieder im Thüringer Zoopark Erfurt statt. Am 15. September können sich die Besucher auf ein vielfältiges Programm freuen, das zahlreiche Aussteller, Diensthunde, Hundeschulen, Sportvereine und Futter-hersteller aber auch Vorträge und Angebote für die Besucherhunde umfasst.

Der Tag richtet sich an alle Hundefreunde – ganz egal ob sie einen Hund besitzen, sich gerne einen Hund zulegen möchten oder einfach interessiert sind und Hunde mögen. Die große Festwiese ist der zentrale Veranstaltungsort, darüber hinaus gibt es interessante Vorträge im alten Elefantenhaus.

Was erwartet die Besucher?

Ein besonderer Höhepunkt ist der Besuch des Hundefriseurs Francisco, bekannt aus der VOX Fernsehsendung „hundkatzemaus“ bei einem kommentierten Show-Schneiden wird Francisco wertvolle Tipps zur richtigen Fellpflege der vierbeinigen Freunde geben. Die Tierärztin Laura von Lindeiner gibt wertvolle Tipps rund um das Thema Erste Hilfe beim Hund: Was ist ein Notfall? Wie kann ich helfen? Wann ist ein Tierarztbesuch notwendig? 

Ein weiterer spannender Programmpunkt ist die beeindruckende Vorführung der Polizei­hundestaffel, der Landespolizei Thüringen. Hier können Besucher live erleben, wie die Hun­de für ihre Einsätze trainiert werden und was sie im Berufsalltag leisten. Hunde wollen geistig sowie körperlich gefordert werden, Auskunft darüber geben diverse Hundeschulen und Tiertrainer; an mehreren Parcours können sich Hund und Halter ausprobieren.  

Wer hat den tollsten Hund Thüringens?

Diese wichtige Frage beantwortet der Thüringer Zoopark Erfurt im Rahmen eines Hunde­wettbewerbs. Unsere Besucher bekommen die Möglichkeit ihre Fellnasen am Veranstal­tungstag für den Wettbewerb anzumelden, es gibt keine Gebühr, die Teilnahme ist im Ein­tritt inkludiert. Mehrere Kategorien werden absolviert, darunter Fellpflege, allgemeiner Gesundheitszustand sowie Geschicklichkeit, durch das meistern eines Parcours und einem Auftritt auf der Bühne. Unsere Jury, bestehend aus der Hundefriseurin Nadin Böning, Zoopark-Tierärztin Dr. Tina Risch und Hundetrainer Tom Weber, prüfen die Hunde von Schnauze bis Pfötchen. Auf den Gewinner warten tolle Preise, wie z. B. Hund-Jahreskarten, Hundefriseur-Gutscheine, Hundebetten von Fressnapf und vieles andere mehr.

Ähnlich schwer wie die Wahl des tollsten Hundes, ist die Wahl des richtigen Hundes. Wer sich einen Hund zulegen möchte, erfährt beim Tag des Hundes worauf er im Vorfeld achten sollte. Hundetrainer Tom Weber informiert: Welcher Hund passt zu mir und zu meiner Lebenssituation? Welche rassespezifischen Anforderungen gibt es und kann ich diese erfüllen? Wenn ich einen Hund aus dem Tierheim oder Tierschutz ein Zuhause geben möchte, was gibt es zu beachten?

Unsere Festwiese bietet zudem einen abgegrenzten Bereich, in dem Hunde auch ohne Leine nach Herzenslust spielen und toben können. Es ist noch zu erwähnen, dass der Thü­ringer Zoopark alle an diesem Tag gesammelten Spenden dem Tierheim Erfurt zukommen lässt, dort warten zahlreiche Hunde, Katzen aber auch Nagetiere, Vögel und Reptilien auf ein neues Zuhause.

Alle Details unter zoopark-erfurt.de/hundetag


04.09.24: Der 26. Zooparklauf steht in den Startlöchern: Spendenlauf „LauffieBär“ für den Rote Panda

Am 14. September werden zum 26. Mal Läuferinnen und Läufer bei einem der beliebtesten Läufe des Freistaates Thüringen antreten: beim Zooparklauf. Auch in diesem Jahr ist der Zooparklauf ein Spendenlauf für die geplante Rote Panda Anlage des Zooparks. Der kleine Bambusbär ist in der Natur bedroht.

Alle, die sich für den Lauf am 14. September anmelden, spenden automatisch, denn im Startgeld ist ein Euro für den Neubau der Tieranlage enthalten. Während es bei den Wettkampfläufen neben dem Spaß vor allem um die Zeit geht, geht es beim Spenden­lauf "LauffieBär" dagegen um die gute Sache. Wer nicht um die Wette rennen kann oder möchte, kann es gemütlicher angehen: Beim Sponsorenlauf zählt nicht die Geschwin­digkeit, sondern die Freude daran, Gutes zu tun. Eltern, Freunde, Familien oder auch Firmen legen zusammen und spenden je gegangener, gehüpfter oder spazierter Run­de, welche die Teilnehmenden auf dem Sportplatz absolvieren, einen Euro. Dafür ist keine Anmeldung nötig.

Im vergangenen Jahr kamen durch Startgelder, Spendenrunden und Spendendosen 1042,44 Euro zusammen, die Torsten Haß, der Vorsitzende des SSV Erfurt Nord e. V. heute Dr. Heike Maisch vor der geplanten Anlage überreichte. 2024 hofft der Verein das Ergebnis noch zu steigern. Mehr als 250 Laufbegeisterte haben sich für diesen anspruchsvollen Lauf bereits angemeldet.

Die Online-Anmeldung ist bereits geschlossen, Nachmeldungen für die Wettbewerbs­läufe sind jedoch bis eine Stunde vor Wettbewerbsstart bzw. bis spätestens 11:00 Uhr am Lauftag möglich. Per QR-Code kann man sich vor Ort anmelden und erhält im Mel­debüro seine Startnummer, die Zahlung der Startgebühr erfolgt vor Ort in bar.

Beim Zooparklauf stehen sechs Distanzen zur Auswahl: Bambini-Lauf 200 sowie 450 Meter, Kinder-Lauf 900 Meter, Schüler-Lauf 1,3 km, Jedermann-Lauf 4 km sowie der Hauptlauf mit 10 km Länge. Der Jedermann-Lauf und der Hauptkauf führen durch den Zoo. Gestartet wird, wie immer, an der FÖZ Schule am Zoo­park. Dort gibt es neben Umkleiden, Speisen und Getränken auch ein buntes Rahmenprogramm.

Alle Informationen unter: www.zooparklauf.de.

15.08.24: 9 auf einen Streich – die ersten Witwenpfeifgänse sind geschlüpft

Die markanten Pfiffe der Witwenpfeifgänse sind weit zu hören. So manch ein Besucher ist überrascht, von wem die melodischen Pfiffe im Eingangsbereich stammen. Seit Sommer letzten Jahres leben die kleinen Gänse zusammen mit den Flamingos, eine Gemeinschaftshaltung, die offensichtlich gut funktioniert – die ersten Küken sind geschlüpft.

Neun Küken und Eier in drei weiteren Nestern – das ist die vorläufige Bilanz der Brutsaison bei den Witwenpfeifgänsen. Gut versteckt, im Blattwerk der Wasserlilien und Teichpflanzen, haben die kleinen Gänse vier Nester gebaut. Die Nestsuche war nicht ganz einfach, für das geübte Auge unserer Tierpfleger aber kein Problem.

In der Regel legt das Weibchen zwischen 5 und 12 Eier, die es dann über einen Zeit­raum von etwa 28 bis 30 Tagen bebrütet. Während dieser Zeit sind Ente und Erpel sehr aufmerksam und schützen ihr Gelege vor potentiellen Feinden. Die Küken sind Nest­flüchter; das bedeutet, dass sie das Nest bereits kurz nach dem Schlupf verlassen. Je nach Situation schwimmen die Küken mit den Elterntieren in das schützende Grün oder sie verstecken sich unter den Flügeln der Elterntiere.

Witwenpfeifgänse sind bekannt für ihre sozialen Strukturen, oft schließen sie sich in Familiengruppen zusammen. Ihre namensgebenden Pfiffe dienen der Kommunika­tion zwischen Partnern, der Warnung vor Gefahren oder auch dem Zusammenrufen der Gruppe. Zweiter namensgebender Part ist ihr Gefieder, das an Hals und Kopf sehr markant schwarz-weiß gefärbt ist. Witwenpfeifgänse besiedeln Süßwasserlebens­räume in Süd- und Mittelamerika, in der Karibik, in Afrika sowie Madagaskar und auf anderen Inseln im Indischen Ozean.

Wenngleich die Küken ziemlich klein und die Elterntiere sehr wachsam sind, sind die kleinen Flaumkugeln gut zu sehen; und zu hören. Wer Interesse hat, den Zoopark Erfurt mit einer Tierpatenschaft zu unterstützen, findet alle Informationen dazu auf der Website der Thüringer Zoopark Stiftung: www.zooparkstiftung-erfurt.de.  

07.08.24: Purzelbäume auf dem Berberberg

Der Berberberg ist eine der Hauptattraktionen im Thüringer Zoopark Erfurt. Aktuell können in der begehbaren Anlage sehr interessante Beobachtungen gemacht werden, denn das am 4. Juni geborene Jungtier ist ausgesprochen agil und bringt allerhand Bewegung in die Gruppe.

Die Tochter von Peaches und Rico wurde auf den Namen Xenia getauft. Die kleine Affendame entwickelt sich sehr gut. Regelmäßig kann man sie beobachten wie sie Purzelbäume schlägt und sich in den Disziplinen Klettern, Weitsprung und Hangeln übt. Stück für Stück vergrößert das Jungtier seinen Radius und verbringt Zeit nicht nur mit seiner Mutter, sondern immer öfter auch mit anderen Tieren der Gruppe.

Die Jungtiere der Berberaffen tragen anfangs dünnes, dunkelbraun bis schwarzes Fell. Das dichte, hellbraune Haarkleid der Erwachsenen, das die Tiere im Winter gut vor Kälte schützt, bildet sich innerhalb der ersten vier Lebensmonate. Nach einer Tragzeit von rund 165 Tagen gebären die Weibchen erstmals im Alter von 4 bis 6 Jahren ein ein­zelnes Junges. Dieses wird nicht nur von der Mutter, sondern auch von anderen Gruppenmitgliedern betreut. Die Jungtiere erfüllen eine besondere Aufgabe im Sozialgefüge. Wenn beispielsweise rangniedrige Männchen mit ranghöheren Männchen in Kontakt treten wollen, geschieht dies, indem sie sich Jungtiere „borgen“ um deren Fell ge­meinsam mit dem ranghöheren Männchen zu pflegen, darüber neue Bande zu knüpfen und im besten Fall innerhalb der Gruppe aufzusteigen.

Der Berberberg wurde 1998 eröffnet. Auf dem ein Hektar großen Gelände mit zahl­reichen Büschen, Klettergerüsten, Felsen und zwei Teichen, können unsere Berber­affen von den Besucherwegen aus beobachtet werden. In seiner Heimat, dem west­lichen Mittelmeerraum: Algerien, Marokko und Gibraltar, ist der Berberaffe als stark gefährdet eingestuft. Seit 2009 gibt es ein Europäisches Zuchtbuch (ESB), das in ein Erhaltungszuchtprogramm (EEP) umgewandelt wurde. Im Thüringer Zoopark Erfurt leben aktuell15 Tiere. Interessenten an einer Tierpaten­schaft wenden sich bitte an die Thüringer Zooparkstiftung: www.zooparkstiftung-erfurt.de.

02.08.24: Arktis-Projekt – kleine Forscher im Zoo begleiten ein Forscherschiff von Kanada und Alaska bis in die Arktis

Am 1. August startet das Arktis-Projekt 2024 – der Thüringer Zoopark Erfurt ist als Kooperationspartner mit „an Bord“. Gemeinsam mit anderen Partnerorga-nisationen ist der Zoopark Anlaufort für zahlreiche Kita- und Schulkinder der Landeshauptstadt Erfurt. Koordiniert wird das Projekt vom Amt für Bildung.

321 Kinder werden vom 5. bis zum 30. August über eine Online-Plattform die Reise eines Forschungsschiffes quer durch die Arktis begleiten: die Klasse 3b der Moritzschule, alle Klassen der Grundschule 1, Johannesschule, sowie die Grashüpfer-Gruppe der Kita-Zwergenland. Nahezu täglich wird die Besatzung des Forschungsschiffes kleine Videos und Beiträge, angereichert mit spannen­den Aufgaben produzieren, welche den Kindern und Pädagogen zur Verfügung gestellt werden. Im Zoopark Erfurt, im Egapark und in der Kinder- und Jugend­bibliothek gibt es ergänzende, praktische Angebote. 

Möglich wird das Arktisprojekt Dank des Engagement von Julia Lieder. Frau Lieder, Leiterin des Sachgebiets Schulorganisation im Amt für Bildung, ist pri­vat an Bord des Forschungsschiffes. In den vergangenen Jahren unternahm sie zahlreiche Expeditionen. Über ihre Reise in die Antarktis berichtete sie im März letzten Jahres im Zoo. Julia Lieder, die seit vielen Jahren private Kontakte zu National Geographic pflegt, hatte die Idee zu diesem Forschungs-Begleit­projekt und vernetzt hiesige Schulen und Bildungseinrichtungen mit National Geographic Adventure sowie Forschenden aus fünf Ländern: USA, Brasilien, Monaco, Australien und Mexiko.

Schwerpunktthemen der Forscherteams an Bord des Forschungsschiffes sind unter anderem Wasserqualität und Wassertemperatur im Verlauf der Reise, die Erhebung von Daten über die Tier- und Pflanzenbestände im Wasser und an Land aber auch die Erhebung von Daten zur Schadstoffbelastung bei Walen sowie in Korallen.

Die Kinderforscherteams verfolgen die Reise über ein Online-Portal. Hier vor Ort in Erfurt beschäftigen sie sich unter anderem mit der Tierwelt Kanadas und Alaskas; dazu hat das Zooschul-Team eine begleitete Schatzsuche mit Aufgaben und Rätseln entwickelt. Hinzu kommen Projekte zum gemäßigten Regenwald an Kanadas Westküste, die Beschäftigung mit Literatur zur Polar­region sowie der Erhebung eigener Daten auf Anregung der Forscher des Forschungsschiffes.

Details zum Forschungsschiff, wie der Name oder die konkrete Route von Kanada über Alaska in die Arktis, können erst am Ende der Reise bekannt­gegeben werden. Dann wird es ganz sicher auch wieder einen öffentlichen Reisebericht von Julia Lieder im alten Elefantenhaus geben.

10.07.24: Nachwuchs bei den Erdmännchen

Die Erdmännchen-Königin Khari und ihr Auserwählter, König Qaiser, ziehen derzeit ihr zweites gemeinsames Jungtier auf. Über ein Jahr haben sie die Pfleger und Besucher warten lassen bis sich erneut Nachwuchs einstellte – und wieder ist es ein Einzelkind. Das Jungtier ist mittlerweile täglich auf der Anlage zu sehen.

Das Pflegerteam hatten schon vermutet, dass es Nachwuchs gibt. Anders als üblich, waren zur Fütterungszeit nicht alle Tiere anwesend. Offensichtlich waren Babysitter am Werk. Die Jungtiere werden in unterirdischen Schlafhöhlen geboren, sie kommen nackt und blind zu Welt. Während die Mutter frisst, ist immer ein erwachsenes Tier bei den Jungtieren und passt auf. Zum ersten Mal von den Pflegern gesichtet wurde das kleine Erdmännchen vor drei Wochen. Mittlerweile hat es die Höhle verlassen. Noch konnte das Jungtier, das mittlerweile neugierig seine Umwelt erkundet, nicht für einen tierärztlichen Check gefangen werden. Damit ist auch noch offen, ob es sich um ein Männchen oder ein Weibchen handelt.

Das Jungtier wird so lange in der Gruppe leben, wie er von seiner Mutter Khari geduldet wird. Da Erdmännchen in einem strengen Regime leben, ist es nur dem Königspaar erlaubt, Jungtiere zu bekommen. Die restlichen Mitglieder des Familien­clans sind Helfer am Nest und wichtig für die Sicherheit der Gruppe. Alle erwach­senen Erdmännchen dürfen die Jungtiere mit umsorgen, was sie hingebungsvoll machen. Außerdem stehen immer ein oder mehrere Tiere Wache um die Gruppe vor potentiellen Feinden zu warnen.  

08.07.24: Happy Birthday Marca!

30 Jahre – und damit für ein Zebra ziemlich alt – ist Zebrastute Marca heute geworden. Zur Feier des Tages gab es für die seinerzeit in Köln geborene Damara-Zebrastute eine Extraportion Möhren Äpfel sowie Pallets.

Auf der 4500 m² großen Savannenlandschaft lebt sie gemeinsam mit ihrer Tochter Malaika, deren Tochter Kibeti und Hengstfohlen Edgar sowie mit Impalas, Rappenantilopen, Strauße und Pelikanen. Die Pelikane, unser Neuzugang auf der Anlage, sind auch der Grund dafür, dass die Zebras derzeit separiert sind.

Typisch für Damara-Zebra sind die sogenannten Schattenstreifen. Diese sitzen zwischen den typischen dunkelbraunen bis schwarzen Streifen. Wie andere Zebras auch, haben die Damara-Zebras individuelle Fellmuster; ähnlich dem Fingerabdruck beim Menschen.

Damara-Zebras sind ausgesprochen soziale Tiere, die in kleinen Familienverbänden oder größeren Herden leben. Beim Futter allerdings hört die Freundschaft auf, weswegen Marca ihre Überraschung zunächst zu zweit genießen durfte.

Die Lebenserwartung von Zebras in ihrem ursprünglichen Lebensraum in Ost- und Südafrika liegt bei etwa 20 Jahren, in menschlicher Obhut können sie 30 Jahre und älter werden. Marca zählt mit ihren 30 Jahren zu den ältesten in Deutschland und Europa lebenden Zebras. Bis auf ein paar Probleme mit den Gelenken ist sie fit und munter.

Auch wenn für das Damara-Zebra keine unmittelbare Bedrohung besteht, leben diese Tiere nicht gefahrlos. Ihr Lebensraum wird zunehmend zerstört und sie werden bejagt, so dass sie laut Roter Liste als potenziell gefährdet eingestuft sind.

02.07.24: Das große Schlüpfen

17 Nester, 34 Vögel, 68 lange Beine und die ersten grauen Flaumkugeln auf kurzen kräftigen Stampferchen – da kann man beim morgendlichen Zählen schon einmal den Überblick verlieren. Das große Schlüpfen bei den Rosaflamingos ist voll im Gange und aus nächster Nähe zu erleben.

Nicht nur, dass die Gruppe der in Erfurt lebenden Flamingos erstmals 17 Gelege auf­weist, ein 18. Nesthügel wird gerade noch gebaut, sie brüten auch erstmals unmittel­bar neben beziehungsweise direkt hinter der Besucherscheibe in aus Sand aufge­türmten Nestern.

Flamingos leben in großen, teilweise viele tausend Vögel zählende Kolonien; Laut­stärke, ein gewisses Maß an Stress und Nachbarschaftsstreitigkeiten sind ihnen also keineswegs fremd. Sie brauchen den Druck der Gruppe, um erfolgreich zu brüten. Dass sie das nun aber direkt am Besucherweg tun und nicht auf ihrer Brutinsel, hat die Tier­pfleger und den Kurator dennoch überrascht. „Die Vögel haben sich diesen sehr prä­senten und stark frequentierten Platz ausgesucht. Anfangs waren wir skeptisch und haben versucht, ihnen die bisher genutzte Brutinsel schmackhaft zu machen. Da sie aber ganz klar den Platz nahe der Scheibe vorgezogen haben, wollten wir ihnen nicht reinfunken“, erklärt Tierarzt und Kurator Dr. Kay Schwecht. Die Rechnung scheint auf­zugehen. Aus den 17 Eiern sind mittlerweile 11 Jungtiere geschlüpft. Im Laufe des Julis sollten die übrigen Küken geschlüpft sein.

An der Brut und Aufzucht der Jungtiere – die, anders als man es von Flamingos kennt, einen kurzen geraden Schnabel und kurze kräftige Beine haben – sind beide Eltern­tiere gleichermaßen beteiligt. Die Küken erhalten eine von beiden Elterntieren produzierte Kropfmilch, welche rot gefärbt ist. Wenn die Küken einmal rot verfärbt sein sollten, dann bluten sie nicht, dann ist einfach etwas Futter danebengegangen.

Rosaflamingos sind weit verbreitet, der Weltbestand wird auf bis zu 680.000 Indivi­duen geschätzt, der europäische Brutbestand liegt bei gut 130.000 Paaren. Die Erfur­ter Gruppe zählt 40 erwachsene Tiere und könnte im Sommer um 18 Jungtiere wach­sen. Mit vier bis sieben Tagen verlassen die Küken in Begleitung der Eltern das Nest. Nach 65 bis 90 Tagen werden die Jungvögel flügge. Es dauert mehrere Wochen bis die Küken in die Höhe wachsen und die Schnäbel die für Flamingos typische gekrümmte Form annehmen. Mit zwei bis drei Jahren sind sie voll ausgefärbt.

Über die Zooparkstiftung können Tierpatenschaften für diese außergewöhnlichen Vögel und vielfachen Sympathieträger übernommen werden: www.zooparkstiftung-erfurt.de/patenschaften. Der Jahresbeitrag für einen Flamingo liegt bei 175 Euro.

19.06.24: Pelikane halten Einzug auf der Afrikasavanne

Viele Jahrzehnte zierten Rosapelikane und Krauskopfpelikane die Wasserflächen im Thüringer Zoopark Erfurt. Seit einer Woche werden sieben Rosapelikane Stück für Stück an die Afrikasavanne und ihre neuen tierischen Mitbewohner gewöhnt.

Künftig teilen sich die sieben Vögel die 4.500 Quadratmeter große Savannenland­schaft mit Afrikanischen Straußen, mit einer Gruppe Impalas, mit Rappenantilopen und mit Damarazebras. Die Vergesellschaftung mit den Straußen und den Impalas hat gut geklappt. In den kommenden Tagen findet die Zusammenführung mit den Rappenantilopen statt und ganz am Ende werden die Zebras hinzustoßen.

Rosapelikane sind ausgesprochen imposante Vögel. Die Männchen erreichen eine Gesamtlänge von knapp anderthalb Metern, wovon 29 bis 40 cm auf den Schnabel fallen, und ein Gewicht von fünfeinhalb bis zu neun Kilogramm. Die Flügelspann­weite wird mit bis zu 360 cm angegeben. Auffällig sind die große, unbefiederte, gelb­orange Gesichtspartie und der Kehlsack. Das Gefieder ist weiß mit zartrosa Tönung. Zur Brutzeit wachsen auf dem Hinterkopf bis 14 cm lange Schopffedern und am An­satz des Oberschnabels bildet sich ein knapp sieben cm hoher Stirnhöcker, der im Sommer wieder verschwindet.

Rosapelikane sind weit verbreitet und für Zoobesucher dennoch etwas ganz Beson­deres. Sie leben in Südosteuropa, West-, Zentralasien, und Südasien, Westarabien und in Afrika. Sie sind koloniebildende Bodenbrüter, die sich hauptsächlich von Fisch ernähren und vorzugsweise in Flussniederungen, Deltas und Seen, gelegentlich auch an der Küste leben. Den gut 160 m² großen Teich der Erfurter Afrikasavanne hat die muntere Truppe zwar schon entdeckt, aktuell finden sie die Felsen und Sandliege­plätze aber wesentlich interessanter.

06.06.24: Dreamnight – der Zoopark schließt am Freitag bereits um 15:30 Uhr

Diesen Freitagnachmittag findet im Zoopark Erfurt die Dreamnight, ein karitatives Kinder- und Familienfest statt. Aus diesem Grund schließt der Zoopark am 7. Juni für Tagesgäste bereits um 15:30 Uhr, letzter Einlass ist um 14:30 Uhr.

Zu dieser besonderen Veranstaltung hat der Zoopark in Absprache mit dem Kinderhospiz Mitteldeutschland, dem Heliosklinikum Erfurt, dem Universitätsklinik Jena und zahlreichen anderen Einrichtungen knapp 500 Gäste eingeladen.

Mädchen und Jungen, die unter schweren Erkrankungen leiden, haben den Zoopark Erfurt an diesem Nachmittag und Abend ganz für sich, ihre Eltern und Geschwister. Die Familien, die oft einen schweren Alltag haben, können an diesem Tag ein ganz besonderes Freizeiterleben fernab des Klinikalltags genießen.