Alle Neuigkeiten aus dem Erfurter Zoopark

17.03.25: Baustart für die Rote Panda Anlage

Planmäßig rollen ab sofort Bagger und Walze auf dem Zoo-Plateau: Denn wo einst die Kaschmirziegen wohnten, können die Besucher zukünftig Rote Pandas beim Klettern in den Bäumen beobachten. Die Modernisierung der Anlage umfasst unter anderem einen Teich, Kunstfelsen, sowie Pflanzinseln, geht aber auch einher mit Wegebauarbeiten, wodurch das gesamte hintere Plateau sichtbar aufwerten wird. Auf die Kaschmirziegen muss niemand verzichten, sie leben seit ein paar Wochen mit auf der Yak-Anlage.

Aufgrund der Bauarbeiten kommt es temporär zur Sperrung des sogenannten Schlängelwegs, der zu den Elefanten hinunterführt. Besucher können stattdessen die Treppe an der Zooschule oder den barrierearmen Weg entlang der neuen Gepardenanlage und der Volieren nutzen. Von unten kommend ist der Schlängelweg bis zum Aussichtpunkt über die Elefantenanlage nutzbar. Außerdem führt der Waldwanderweg hinter den Bisons in die Zeit der Umbaumaßnahmen in eine Sackgasse – Endstation ist die Aussichtsplattform, von wo die Besucher die schöne Sicht auf Erfurt und die Elefanten haben. Der Zoopark ist bemüht, die Einschränkungen so gering wie möglich zu halten. An der Kasse werden neue Wegepläne ausgehändigt, die auf alle Baustellen hinweisen. Interessierte, die mehr über den aktuellen Stand zu allen Zoopark-Baustellen erfahren wollen, können im Bau Tagebuch auf der Webseite nachlesen: Hier geht`s zum Bau-Tagebuch!

16.03.25: Nachwuchs bei den Rosakakadus

Elf Jahre ist es her, dass es Nachwuchs bei den Rosakakadus gab und jetzt sind diese beiden Wonneproppen schon wieder einen Monat alt: Am 16. und 17. Februar schlüpften die beiden Küken, die seitdem liebevoll von ihren Eltern umsorgt und regelmäßig vom Pflegerteam kontrolliert werden.

Rosakakadus sind in Australien eine weit verbreitete Papageienart, von ihnen gibt es drei Unterarten. Sie leben zumeist in großen Schwärmen in monogamen Beziehungen. Die Paarbindung besteht so lange, bis einer der Vögel stirbt. In der geräumigen Voliere im Zoopark Erfurt leben derzeit drei Paare.

Dass eines der Paare erfolgreich brütet, damit hat nach elf Jahren Pause niemand gerechnet. Umso schöner, dass sich beide Küken so gut entwickeln. Mit durchschnittlich 49 Tagen sind die Jungtiere flügge. Es wird also nicht mehr lange dauern, bis das Geschwisterpaar die Innen- und Außenvoliere erkunden und seine Mitbewohner – Maskenkiebitz und Schwalbensittich – kennenlernen wird.

Ihr findet die Rosakakadus angegliedert an das Känguruland. Oft kann man die auffälligen Papageien hören bevor am sie sieht. Sie haben ein vielfältiges aber auch geräuschintensives Repertoire an Lauten.  

21.02.25: Kaschmirziegen im Zoopark geboren

Gleich drei kleine Kaschmirziegen sind in der vergangenen Woche im Thüringer Zoopark Erfurt geboren. Während die beiden weiblichen Zicklein von Muttertier Sharina bereits das Vorgehege fröhlich erkunden, kommt das dritte weibliche Ziegenkitz von Mutter Nara in der Wurfbox unter der Wärmelampe noch zu Kräften.

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Im Zoopark Erfurt leben die Kaschmirziegen auf dem Plateau, gemeinsam mit den Haus-Yaks, Hissarschafen und Seidenhühnern, drei weiteren asiatischen Haustierrassen. Bereichstierpfleger Luca Georgy ist für die Tiere zuständig – für ihn waren die Geburten nicht überraschend: „Alles deutete darauf hin, dass es bald losgeht. Bei der Ziege schwillt das Euter an, sie frisst nicht mehr und meckert leise vor sich hin.“ Dennoch freut er sich über jeden Neuzugang im Gehege. Sobald die Ziegen größer und agiler sind, können sie auch auf der Yak-Anlage von den Zoobesuchern beobachtet werden.

Kaschmirziegen stammen aus den ariden Hochgebirgssteppen Zentralasiens. Sie gehören keiner einzelnen Rasse an, vielmehr bilden sie eine Rassegruppe mit dem gemeinsamen Merkmal der feinen Unterwolle, die die Tiere vor extremer Kälte (bis zu -40 Grad) schützen. Diese Unterwolle, auch Duvet genannt, kann zur edelsten Wolle der Welt verarbeitet werden: Kaschmir. Durchschnittlich produziert eine Kaschmirziege nur ca. 150 bis 400 Gramm Flaumhaar pro Jahr. Die Frage, warum Kaschmir so teuer ist, ergibt sich aus der natürlichen Knappheit der Faser und der großen Nachfrage. Für die Herstellung eines Pullovers aus reinem Kaschmir wird der jährliche Ertrag von zwei bis fünf Tieren benötigt. Zum Vergleich: Aus dem Ertrag an Schafwolle von einem Tier lassen sich durchschnittlich gut zehn Pullover produzieren.

Heute leben die meisten Tiere in großen Farmen insbesondere in der Mongolei und in China aber auch in Australien, Neuseeland und Schottland. Die oft rücksichtslosen Methoden der Wollgewinnung in einigen Ländern stehen zu Recht in der Kritik von Tierschutzorganisationen. Darüber hinaus führt die massenhafte Haltung zu einer massiven Überweidung, sodass die abgegrasten Flächen zunehmend verwüsten.

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07.02.25: Weichen für Gepardenzucht gestellt - Gepardin Judy ist gut in Münster angekommen

Wie angekündigt, hat unsere Gepardin Judy den Erfurter Zoopark temporär verlassen, um im Allwetterzoo Münster auf Kater Sambesi zu treffen und im Frühjahr im besten Fall tragend nach Erfurt zurückzukehren. Begleitet wurde Judy auf ihrem Weg nach Münster von Bereichspflegerin Susi Meyer.

Mit dem Zuzug von Judy (Djehuti) wurden die Weichen für die Wiederaufnahme der Gepardenzucht gelegt. Für die Gepardin Judy liegt seitens des Europäischen Erhal­tungszuchtprogramms EEP eine Zuchtempfehlung vor. Ursprünglich hatte der EEP-Zuchtbuchkoordinator mit dem Rostocker Kater Cash einen passenden Zuchtpartner ausfindig gemacht. Nachdem Cash im Mai 2024 in Erfurt eintraf, sahen die ersten Annäherungsversuche vielversprechend aus, allerdings waren sich die beiden Tiere eher freundschaftlich verbunden, so dass der angestrebte Zuchterfolg ausblieb und Cash nach Rostock zurückkehrte. Mit Sambesi wurde nunmehr ein erfahrener Kater gefunden, so dass ein neuer Zuchtversuch gestartet wird.

Wie lange Judy in Münster bleiben wird, kann noch nicht gesagt werden; so lange wie nötig und so kurz wie möglich. Die Weibchen sind im Schnitt einmal monatlich rollig und nur in dieser Zeit zugänglich für einen Kater in ihrem Revier. Sofern die Paarung erfolgreich verlief, werden nach einer Tragzeit von etwa 90 bis 95 Tagen ein bis fünf, selten mehr Jungtiere geboren.

Warum ist die Gepardenzucht wichtig?

Die Bedrohung der Geparde in ihrem natürlichen Lebensraum sowie ihre Zucht in Zoos sind zwei Aspekte, die eng miteinander verbunden sind und große Herausfor­derungen darstellen. In seinen Ursprungsgebieten hat der Gepard mit verschiedenen Bedrohungen zu kämpfen, die seinen Bestand gefährden: Dazu gehören der Verlust seines natürlichen Lebensraums durch die Ausbreitung menschlicher Siedlungen und die Umwandlung von Wildgebieten in landwirtschaftlich genutzte Flächen. Dies führt zu einer zunehmenden Fragmentierung seines Lebensraums, was seinerseits die natürliche Wanderung und den Austausch von Populationen erschwert. Zusätz­lich ist der Gepard vielfach Opfer von Wilderei und dem illegalen Handel mit Tier­produkten. Die geringe genetische Vielfalt aufgrund von Inzucht in einigen Populationen verschärft die Situation zusätzlich.

Um den langfristigen Schutz des Geparden zu gewährleisten, spielen Zoos eine wich­tige Rolle. Durch ihre Beteiligung an internationalen Erhaltungszuchtprogrammen tragen Zoologische Gärten zur genetischen Vielfalt und zum langfristigen Überleben der Art bei. Allerdings stehen auch Zoos vor Herausforderungen bei der Haltung und Zucht von Geparden. Die Bewahrung einer gesunden genetischen Vielfalt und das Management von Populationen in menschlicher Obhut erfordern sorgfältige Planung und Koordination. Darüber hinaus müssen Zoos sicherstellen, dass die Bedürfnisse der Geparde in Bezug auf Platz, Sozialstruktur und natürliche Verhaltensweisen bestmöglich erfüllt werden, um ihr Wohlergehen zu gewährleisten.

Insgesamt ist die Zusammenarbeit zwischen Zoos, Naturschutzorganisationen und Regierungen entscheidend, um die Bedrohungen für Geparden in der Wildnis anzu­gehen und gleichzeitig eine gesunde und nachhaltige Population in menschlicher Obhut zu erhalten, um den Erhalt dieser faszinierenden Tiere zu sichern.

29.01.25: Leitplanken für den Zoopark

Wir sind nun stolze Besitzer von Autobahn-Leitplanken und das aus einem sehr guten Grund: Die Außenanlage des Alten Elefantenhauses wird für unsere Nashörner Stella und Lotti umfassend ertüchtet. Sobald das Übergangsquartier für die tonnenschweren Tiere vorbereitet ist, findet der Umzug statt - wir nehmen euch mit. An dieser Stelle möchten wir gleich dreimal DANKE sagen: Die Städte Erfurt und Großrudestedt spendieren uns die Leitplanken und die Speditions- und Logistikfirma Emons sponsert uns deren Transport vom Bauhof in den Zoopark.

16.01.25: Positive Jahresbilanz und viel zu tun in den kommenden Jahren

Im Thüringer Zoopark Erfurt wurde mit dem Jahreswechsel ein neues Kapitel aufgeschlagen: Seit dem 1. Januar 2025 hat der Zoopark einen neuen Direktor. Mit einer neuen Person an der Spitze und einem motivierten Team, nehmen die Planungen für einen zukunftsfähigen Zoo Fahrt auf. Der 16. Januar wurde zum Anlass genommen im Rahmen eines Pressegesprächs einen Ausblick auf Kommendes zu gegeben und auf das vergangene Jahr zurückzublicken.

Rückblick 2024

Besucherstatistik: Insgesamt konnte der Zoopark Erfurt im vergangenen Jahr 306.166 Besuche (+ 3.414 Besuche) zählen. Dazu zählen 234.002 Tagesbesucher, 70.788 Jahres­kartenbesucher (auf 11.817 Jahreskarten) sowie 1.376 Besucher unserer Abendange­bote bzw. Nutzer der Villa. Knapp 3700 Erfurter Familien nutzen die Angebotes des Familienpasses, fast 2000 von ihnen entschieden sich für eine Familienjahreskarte. Außerdem wurden 4.003 Hundetageskarten und 99 Hundejahreskarten verkauft, Hunde sind im Zoopark immer willkommen. Mit fast 15.000 Besuchern war Hallo­ween die besucherstärkste Veranstaltung.

Zoopädagogik: Die zoopädagogischen Angebote erfreuten sich ungebrochen großer Beliebtheit und werden im Jahr 2025 weiter ausgebaut. 4900 Kinder und Jugendliche (+ 800 Teilnehmende) nahmen die Angebote des Zooschulteams wahr. Insgesamt wurden 235 (+ 16) Kurse des BNE-zertifizierten außerschulischen Lernortes gebucht. Der beliebteste Kurs im Kitabereich war das Zooschulangebot zum Thema „Reptilien“ mit 17 Buchungen. Die beliebtesten Kurse im Schulbereich war der Kurs „Wirbeltiere im Vergleich“ mit 20 Buchungen, dicht gefolgt von „Reptilien“, „Tiere im Zoo“ und dem Arktis Projektes in Kooperation mit dem Amt für Bildung.

Darüber hinaus wurden im vergangenen Jahr 203 Führungen gebucht. Die beliebteste Führung ist die sogenannte Riesenrunde (65 Buchungen). Großer Beliebtheit erfreuen sich auch unsere fest terminierten Formate wie Abendsafaris für Familien, Führungen mit Rangerin Frau Schmidt und unsere Taschenlampentouren.

Tierbestand: Zum Stichtag 31.12. endet das Zoojahr immer mit einer Inventur. Dank des großen Engagements der Kuratoren und des Pflegerteams, hatte die Belegschaft zum Jahresende 2024 erneut einen größeren und artenreicheren Tierbestand zu zählen. 1153 Tiere (+ 65 Tiere) in 158 Arten (+ 1 Arten), davon 34 Haustierrassen, leben der­zeit im Zoo: 333 Säugetiere, 435 Wirbellose, 199 Vögel, 79 Reptilien, 40 Amphibien sowie 67 Fische. Die prominenteste neue Tierart sind die Rosapelikane. Die wichtigste Geburt war die unseres Elefantenbullen Banjoko am 27. Mai. Einen neuen Rekord haben konnten wir bei der Aufzucht der Flamingos feststellen, elf Jungtiere wurden erfolgreich großgezogen.

Baugeschehen: Im März wurde der Volieren-Neubau, ein Gemeinschaftsprojekt der Thüringer Zooparkstiftung, des Vereins der Zooparkfreunde und des Zooparks einge­weiht. Die Voliere ist unter anderem Heimat für die hoch bedrohten Balistare und Edwardsfasane, welche ohne die Zucht in menschlicher Obhut ausgestorben wären. Für alle Besucher sichtbar, schritten die Bauarbeiten an der Tierarztpraxis voran und im Bereich der künftigen Roter Panda-Anlage wurde ein Sponsorenschild aufgestellt. 

Ausblick auf 2025

Das Jahr 2025 steht in vielerlei Hinsicht für Veränderungen: Seit dem 1. Januar steht mit Jan Schleinitz ein neuer Mann an der Spitze des Zooparks. Neben der Fortführung laufender Projekte, wird in den kommenden Monaten ein Masterplan zur Entwick­lung des Thüringer Zooparks Erfurt erstellt.

Der Zoopark soll in mehrfacher Hinsicht zukunftsfähig werden: wegweisend und beispielhaft in Sachen Tierhaltung und positiv bzgl. der Tierbestandsentwicklung, modern auf dem Gebiet der Zoopädagogik und Wissensvermittlung, attraktiv für Besucher aller Altersklassen, unter Beachtung wirtschaftlicher Gesichtspunkte und aufbauend auf den „Pro Zoo Grundsatzbeschluss“ des Erfurter Stadtrates. Vor zwei Jahren fasste der Erfurt Stadtrat mit großer Mehrheit den Beschluss zum „Erhalt des Thüringer Zooparks Erfurt als überregionale Erholungs-, Kultur- und Bildungsstätte“ und forderte darüber hinaus Stadtverwaltung und Zooparkleitung auf, den Zoopark als Ort der Natur- und Umweltbildung weiter zu etablieren, das vorhandene Entwick­lungskonzept fortzuschreiben sowie Potentiale aufzuzeigen. Ein wesentlicher Punkt werden in diesem Zusammenhang die anstehen Planungsgespräche für den städti­schen Doppelhaushalt 2026/2027 sein, da eine Bildungs-, Freizeit- und Kulturein­richtung, wie es der Zoopark ist, auf Zuschüsse angewiesen ist.

Das Jahr wird geprägt sein von Baumaßnahmen welche, zumindest temporär, Einfluss auf die Wegeführung und Sichtbarkeit einiger Tiere haben werden. In der kommenden Woche beginnen die Bauarbeiten im Alten Elefantenhaus. Hier entsteht zunächst eine moderne Toilettenanlage. Parallel werden Innenraum und Außenanlage ertüchtigt, so dass im Sommer die Nashorndamen Stella und Lotti ihr Übergangsquartier beziehen können. Sobald der Umzug geschafft ist, beginnt die energetische Sanierung und der Umbau des Nashornhauses. Die Arbeiten werden mit einem erheblichen Mehrwert für die Zoobesucher sowie für unsere Tiere einhergehen.

Im März sollen die Umbauarbeiten an der bisherigen Kaschmirziegen-Anlage begin­nen, welche sich im Laufe des Sommers in eine moderne Anlage für den Roten Panda verwandelt. Durch die damit einhergehenden Wegebauarbeiten wird zugleich das gesamte hintere Plateau sichtbar aufwerten.

Darüber hinaus werden die Arbeiten an der Tierarztpraxis fortgesetzt, die alte Gepar­denanlage wird ertüchtigt und in Planung befindliche Projekte, wie das Bildungs- und Veranstaltungszentrum, werden weiter vorangetrieben. Hinzu kommen weitere Pla­nungen, über die zu gegebener Zeit berichtet wird. Auf der Webseite des Zooparks und in den sozialen Medien wird es ein Baustellentagebuch geben, damit die Fort­schritte bzgl. des Alten Elefantenhauses, des Nashornhauses und der Roten Panda-Anlage verfolgt werden können. 

Abschließend sei noch auf die Veranstaltungsplanung für 2025 hingewiesen, welche im Wesentlichen abgeschlossen ist. Eine Veranstaltung, deren Rückkehr immer wieder gewünscht wurde, ist die Tropennacht am vorletzten Augustwochenende. Halloween wird sich in diesem Jahr wieder eine zweitägige Veranstaltung. Darüber hinaus laden wir an Ostern sowie zu einem Frühlings-, Kinder- und einem Herbstfest ein. Die Entde­ckertage haben sich fest etabliert, Auftakt ist der Entdeckertag Elefanten am 23. Feb­ruar, am 6. April stehen die Raubtiere der Löwensavanne im Mittelpunkt.

Sonstiges

Mit fast 63 Hektar Fläche ist der Thüringer Zoopark Erfurt der drittgrößte wissen­schaftlich geleitete Zoo Deutschlands. Auch zukünftig wird der Zoopark Erfurt zu­nehmend auf Gemeinschaftshaltung setzen. Die Vergesellschaftung von Arten aus dem gleichen Lebensraum trägt zu einer naturnahen Haltung bei – davon profitieren nicht nur die Tiere, sondern auch die Besucher, für die der Zoobesuch interessanter wird. Artenschutz- aber auch Auswilderungsprojekte sollten weiter intensiviert werden.

Der Thüringer Zoopark Erfurt ist Mitglied in der EAZA (European Association of Zoos and Aquaria), dem VdZ (Verein der Zoologischen Gärten e. V.), der ZGAP (Zoologische Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz e.V.) und wurde 2022 ausgezeichnet mit dem BNE-Siegel (Thüringer Qualitätssiegel Bildung für nachhaltige Entwicklung).

03.01.25: Umweltministerium fördert klimafreundliche Umbauten im Erfurter Zoo

Als BNE-zertifizierter Ort der Natur- und Umweltbildung geht der Thüringer Zoopark Erfurt auch in Sachen Klimaschutz mit gutem Beispiel voran und investiert unter anderem in Elektrofahrzeuge, Solarenergie und in die energetische Sanierung von Gebäuden. Aus eigener Kraft sind diese wichtigen Maßnahmen im derzeitigen Umfang nicht zu stemmen. Umso mehr freut sich der Thüringer Zoopark Erfurt über Klimagelder aus dem Landes­förderprogrammen Klimapakt.

Tilo Kummer, Thüringens neuer Umweltminister, besuchte heute den Zoo und bekam erste Einblicke in laufende und künftige Projekte, denn, so brachte es Matthias Bärwolff, der zuständige Beigeordnete, auf den Punkt: „Seitdem der Zoopark im Baudezernat ist, wird hier auch wieder gebaut.“

In den letzten beiden Jahren wurden für folgende Maßnahmen Mittel investiert bzw. abgerufen:

  • Förderung und Umstellung auf E-Mobilität: ein E-Radlader, drei Kommunalfahrzeuge und ein Bewässerungsfahrzeug inklusive Ladetechnik wurden angeschafft (340.000 Euro).
  • Förderung erneuerbarer Energien: Planung und Montage von PV-Anlagen (340.000 Euro).
  • Förderung energetische Sanierung: Tierarztpraxis und Komplexmaßnahme Nashornhaus (242.700 Euro).

Der Rundgang führte zum Nashornhaus, welches ab Mitte 2025 energetisch saniert und umgebaut wird, und zum Alten Elefantenhaus, welches als Übergangsquartier für unsere beiden Nashorndamen dienen und ab Januar entsprechend hergerichtet wird. „Viele Gebäude im Zoo sind alt und entsprechen hinsichtlich ihres Energieverbrauchs nicht aktuellen Standards. Vor dem Hintergrund werden Investitionen immer auch diese Aspekte berücksichtigen und an Bedeutung gewinnen“, sagt Zooparkdirektor Jan Schleinitz.

Die Landeshauptstadt Erfurt erhält seit dem Jahr 2022 einen Sonderlastenausgleich für Maßnahmen des Klimaschutzes und Klimaanpassung im Rahmen des Klimapaktes. Auch im Jahr 2025 soll der Zoopark von der Klimapaktförderung profitieren, vorgesehen ist eine Förderung in Höhe von knapp 300.000 Euro, welche zu einem Großteil in die energetische Sanierung des Nashornhauses fließen wird.

Die energetische Sanierung des Nashornhauses geht darüber hinaus mit einer Ver­besserung für Tier und Mensch einher. Den Nashörnern wird nach dem Umbau im komplett neu gestalteten Innenraum wesentlich mehr Platz zur Verfügung stehen, der Zugang zur Brücke und die Besucherempore werden barrierefrei gestaltet, so dass die Zuschauer­attraktivität optisch wie funktional gesteigert wird. Die Klimapaktgelder fließen in die Erneuerung der Fenster und in die Dämmung von Dach und Fassade.

30.12.24: Abschied von Siamang Rokan – seine Rufe hallten viele Jahrzehnte über den Roten Berg

In der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember verstarb unerwartet unser Siamang-Männchen Rokan. Rokan wurde am 23. August 1987 im Zoopark Erfurt geboren. Seine für Gibbons typischen, weit hörbaren Rufe hallten viele Jahrzehnte über den Roten Berg und prägten die Geräuschkulisse des Zoos.

Der 37-jährige Siamang lebte gemeinsam mit seiner Mutter Schnudi – der mit bald 54 Jahren ältesten bekannten Siamang-Dame der Welt – oberhalb des Erfurter Affendschun­gels. Am Morgen des 25. Dezember fanden ihn seine Pflegerinnen leblos im Affenhaus. Wir sind tief betroffen über Rokans plötzlichen Tod und beobachten nun genau, wie Schnudi mit dem Verlust ihres Sohnes umgeht.   

Wir hatten eher mit dem Tod von Schnudi gerechnet, die aufgrund ihres hohen Alters und damit verbundener Erkrankungen bereits seit einigen Jahren behandelt wird. Dennoch war auch Rokan in einem Alter, das die durchschnittliche Lebenserwartung seiner wild lebenden Artgenossen in Südostasien übertraf. Um eine mögliche Erkrankung auszuschließen, wurde Rokans Leichnam an das Deutsche Primatenzentrum in Göttingen überstellt. Nach der Untersuchung wird Rokan nach Erfurt zurückkehren, die Präparatoren des Naturkundemuseums werden sich seiner annehmen. 

Siamangs leben in kleinen Familiengruppen, einem monogam lebenden Paar und den letzten ein bis zwei Jungtieren. Ältere, fast erwachsene Kinder schließen sich der Kerngruppe mit etwas Abstand an und schlafen auf separaten Bäumen.

Der stark gefährdete Siamang ist der größte und stimmgewaltigste Vertreter der Gibbons. Er beeindruckt mit seinem großen, aufblähbaren Kehlsack, der als Resonanzkörper dient und seine lauten Rufe und Gesänge verstärkt. Diese Gesänge sind oft im Duett zu hören, sie spielen eine zentrale Rolle in der Reviermarkierung und in der Bindung innerhalb der Gruppe. Fälschlicherweise werden Siamangs aufgrund ihrer Lautstärke manchmal als Brüllaffen bezeichnet.

Die Rufe der Erfurter Siamangs haben die Geräuschkulisse des Roten Bergs über viele Jahrzehnte geprägt. In den kommenden Wochen werden wir Schnudi engmaschig beobachten – ihr Fressverhalten, ihre Aktivitäten und ihren Allgemeinzustand. Eine Vergesellschaftung mit anderen Siamangs ist aufgrund ihres hohen Alters und ihres gesundheitlichen Zustandes nicht möglich.

Rokans Tod ist ein großer Verlust für den Zoopark, er wird allen, die ihn kannten, in lebhafter Erinnerung bleiben.

23.12.24: Futterplätze der Afrikasavanne und Besicherunterstände Löwensavanne eingeweiht

Mit dem Beginn der Nebensaison, starteten im Zoo einige kleinere Baumaßnahmen, für die temporär Besucherwege und/oder Anlagen gesperrt werden mussten. Heute wurden zwei Besucherbereiche und zwei überdachte Futterplätze eingeweiht, welche finanziell gefördert wurden durch das Thüringer Ministerium für Soziales, Gesund¬heit, Arbeit und Familie, welches die „Förderung von investiven Maßnahmen des Tierschutzes in Thüringen“ verwaltet.
Gut 21.000 Euro Fördermittel für investive Maßnahmen des Tierschutzes flossen in zwei überdachte Futterplätze auf der Afrikasavanne; die Gesamtkosten belaufen sich hier auf gut 34.000 Euro. Die beiden Plätze dienen den dort lebenden Antilopen und Zebras nicht nur als Futterstelle, sie sind zugleich Regen- und Sonnenschutz. In der Löwensavanne konnten dank der Bereitstellung von Lottomitteln zwei Besucher¬eintritte grundlegend erneuert werden. Die Maßnahme, die in Summe gut 20.000 Euro gekostet hat, wurde mit Lottomitteln in Höhe von knapp 14.000 Euro unterstützt. Die Besuchereintritte schützen nunmehr nicht nur vor Sonne, sondern auch vor Regen und sind groß genug, dass eine komplette Schulklasse darunter Platz findet. „Mein herzlicher Dank gilt dem Thüringer Ministerium für Soziales, Gesundheit, Arbeit und Familie, insbesondere der ehemaligen Ministerin Heike Werner, für die Unter¬stützung“, sagte Dr. Heike Maisch anlässlich des heutigen Pressetermins. „Außerdem gilt mein Dank dem Thüringer Landesverwaltungsamt, hier insbesondere Franziska Augstein, für die konstruktive und vertrauensvolle Zusammenarbeit sowie der ausführenden Firma Schüler-Petzold-Christ GbR.“ Beide Maßnahmen wurden realisiert durch die Zimmerei Schüler-Petzold-Christ aus Erfurt. Ralf Christ wusste zu berichten, dass die Arbeit im Zoo für ihn und seine Kolle¬gen eine ganz neue Erfahrung war, da sie währenddessen zunächst skeptisch und spä¬ter überaus neugierig von den Impalas (Schwarzfußantilopen), Strauße und Pelikanen beobachtet wurden. Auch sein Geschäftspartner Axel Schüler erinnert sich gern an den außergewöhnlichen Auftrag, der nunmehr Tier und Mensch zugutekommt. Die beiden Futterplätze der Afrikasavanne und die Besucherunterstände der Löwensavanne wurden heute im Rahmen eines Pressetermins übergeben, auf dem Bild von links nach rechts: Ralf Christ und Axel Schüler, Dr. Heike Maisch und Franziska Augstein.

02.12.24: Weihnachtszeit – Zeit der Bescherung: Tierische Wunschliste online

Auch wenn sich bei vielen Familien alljährlich vorgenommen wird, sich weniger zu schenken, weil gemeinsam verbrachte Zeit wertvoller ist als jedes Geschenk, laden doch immer wieder zahlreiche Geschenke unterm Weihnachtsbaum.

Auch wir im Zoo freuen uns über Geschenke. Noch bis zum 24. Dezember veröffentlichen wir auf Instagram und Facebook täglich ein kurzes Video um auf unsere diesjährige Wunschliste aufmerksam zu machen. Auf der Liste finden sich zahlreiche, von unserem Tierpfleger-Team zusammengetragene Wünsche für unsere Tiere – von Spielzeug, über Leckerlis bis zur Kratzbürste und Materialien für Beschäftigung und Training. Außerdem finden sich dort auch Wünsche des Gärtnerteams, für Bastelarbeiten für Halloween, und der Tierärzte, beispielsweise oder ein Ultraschall-Scaler zur Entfernung von Zahnstein und für Wurzelkanalbehandlungen.  

Wir freuen uns sehr, wenn Sie uns den einen oder anderen Wunsch erfüllen. Auch freuen wir uns, wenn Sie uns im Zoopark besuchen und sich oder Ihren Lieben eine Jahreskarte oder einen Gutschein für eine Führung schenken.  

Sie finden unsere Wunschliste unter: www.zoopark-erfurt.de/wunschliste

26.11.24: Ein neues Klettergerüst für die Klammeraffen

Im hinteren Bereich des Affendschungels sinder derzeit Bagger anstatt Affen unterwegs. Der Grund: Unsere Goldstirn-Klammeraffen bekommen ein neues Klettergerüst. Trotz gesperrter Außenanlage sind die Klammeraffen zu sehen, durch das große Panoramafenster in ihrem Haus.

Die Goldstirn-Klammeraffen, auch Brauner Klammeraffe genannt, erkennt man sehr gut an ihrer auffälligen dreieckigen Stirnzeichnung. Sie besitzen einen langen Greifschwanz, dessen Ende an der Unterseite unbehaart und wie ihre Hände und Füße mit einer Tasthaut ausgestattet ist. Apropos Hände: Sie haben, in Anpassung an das Leben in Baumkronen, keine Daumen. Dafür benutzen sie ihren Greifschwanz als dritte Hand und können sich – nur am Schwanz hängend – der Nahrungsaufnahme widmen. Goldstirn-Klammeraffen fressen vor allem Früchte, Blätter und Knospen.

Klammeraffen sind hervorragende Kletterer. Sie wohnen in Gruppen von mehreren Männchen und Weibchen in Baumwipfeln und sind selten am Boden anzutreffen. Durch zunehmenden Lebensraumverlust und den Haustierhandel in ihrer südamerikanischen Heimat sind sie vom Aussterben bedroht.

Die Neugestaltung der Außenanlage wird in Kürze abgeschlossen sein, dann werden die Kletterkünstler ihr neues Klettergerüst genau inspizieren und in Beschlag nehmen.

14.11.24: Aktuelle Baumaßnahmen

Wir nutzen die Herbsttage und die kommenden Monate für ein paar kleine aber auch etwas größere Baumaßnahmen. Aktuell wird an drei Standorten gebaut: Auf der Afrika-Savanne entstehen zwei überdachte Futterplätze, die unseren Tieren zugleich Schatten spenden und als Unterstand dienen, sie werden zum Teil aus Mitteln des Freistaates Thüringen finanziert.

Im Außenbereich der Löwen-Savanne werden die ursprünglich überdachten Besucherbereiche erneuert, so dass man hier künftig wieder vor Sonne und Regen geschützt verweilen und Löwen und Hyänen beobachten kann. Diese Maßnahme wird mit Lottomitteln gefördert.

Die derzeit größte Baumaßnahme findet gegenüber den Kängurus statt. Unsere Tierarztpraxis wird erweitert und grundlegend saniert. Außerdem nutzen wir die Gelegenheit und sorgen dafür, dass dieser Bereich des Zooparks künftig besser beleuchtet ist.

Im kommenden Jahr wird es dann auch an weiteren wichtigen Stellen losgehen: Die energetische Sanierung und der Umbau des Nashornhauses starten, zuvor wird im Bereich des alten Elefantenhauses eine neue Toilettenanlage gebaut und auf dem Plateau ist Baustart für die Rote Panda-Anlage.

Es ist also einiges in Bewegung. Wir werden fortlaufend über aktuelle und kommende Maßnahmen berichten.