Alle Neuigkeiten aus dem Erfurter Zoopark

12.05.25: Willkommen zurück - Gepardin Djehuti ist gut in Erfurt angekommen

Am späten Dienstagnachmittag rollte der Zootransporter vor. An Bord nicht nur Mitarbeiter Uwe Meyer und zwei Kolleginnen aus der Tierpflege, sondern eine ganz besondere Bewohnerin des Thüringer Zooparks Erfurt: Unsere Gepardin Judy.

Am 6. Februar hatte Djehuti, genannt Judy, den Erfurter Zoopark temporär verlassen, um im Allwetterzoo Münster auf Kater Sambesi zu treffen. Ziel der Reise war es, dass Judy tragend zurückkehrt und Erfurt wieder aktiver Teil des Europäischen Erhaltungszucht­programms (EEP) wird, für Judy liegt seitens des EEP nämlich eine Zuchtempfehlung vor. Ursprünglich hatte der EEP-Zuchtbuchkoordinator mit dem Rostocker Kater Cash einen passenden Zuchtpartner ausfindig gemacht, allerdings hat es zwischen Judy und Cash einfach nicht gefunkt. Anders mit Sambesi, einem erfahrenen Kater.

Gepardenweibchen sind im Schnitt einmal monatlich rollig und nur in dieser Zeit zu­gänglich für einen Kater in ihrem Revier. Sofern die Paarung erfolgreich verläuft, werden nach einer Tragzeit von etwa 90 bis 95 Tagen ein bis fünf Jungtiere geboren. Judy war rollig, sie und Sambesi haben sich mehrfach gepaart, eine weitere Rolligkeit blieb aus. Es besteht also Hoffnung, dass Judy tragend ist.

Um auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein, wurden Innen- wie Außenanlage für eine potentielle Geburt vorbreitet, beispielsweise mit entsprechenden Wurfboxen. Während Judy am Dienstagabend nur den Innenbereich ihrer Anlage in Augenschein nehmen konnte, erkundete sie Mittwoch die Außenanlage. Ob und inwieweit die Reise nach Münster Früchte trägt, erfahren wir Mitte August.   

Warum ist die Gepardenzucht wichtig?

Die Bedrohung der Geparde in ihrem natürlichen Lebensraum sowie ihre Zucht in Zoos sind zwei Aspekte, die eng miteinander verbunden sind und große Herausforderungen darstellen. In seinen Ursprungsgebieten hat der Gepard mit verschiedenen Bedrohungen zu kämpfen, die seinen Bestand gefährden: Dazu gehören der Verlust seines natürlichen Lebensraums durch die Ausbreitung menschlicher Siedlungen und die Umwandlung von Wildgebieten in landwirtschaftlich genutzte Flächen. Dies führt zu einer zunehmenden Fragmentierung seines Lebensraums, was seinerseits die natürliche Wanderung und den Austausch von Populationen erschwert. Zusätzlich ist der Gepard vielfach Opfer von Wilderei und dem illegalen Handel mit Tierprodukten. Die geringe genetische Vielfalt aufgrund von Inzucht in einigen Populationen verschärft die Situation zusätzlich.

Um den langfristigen Schutz der Geparde zu gewährleisten, spielen Zoos eine wichtige Rolle. Durch ihre Beteiligung an internationalen Erhaltungszuchtprogrammen tragen Zoologische Gärten zur genetischen Vielfalt und zum langfristigen Überleben der Art bei. Insgesamt ist die Zusammenarbeit zwischen Zoos, Naturschutzorganisationen und Regierungen entscheidend, um die Bedrohungen für Geparden in der Wildnis anzuge­hen, Tiere unter guten Bedingungen auszuwildern und gleichzeitig eine gesunde und nachhaltige Population in menschlicher Obhut zu erhalten.

06.06.25: Zwillingsnachwuchs bei den Kattas

Im Zoopark gibt es doppelten Grund zur Freude: Katta-Weibchen Kalima hat während der Dreharbeiten zur KiKA-Serie „Elefant, Tiger & Kids“ Zwillinge zur Welt gebracht. Damit wächst die Katta-Familie im Lemurenwald auf insgesamt fünf Jungtiere an.

Am letzten Drehtag stand die Fütterung der Kattas auf dem Programm – und so durften die Kinder des Drehteams selbst die frischgebackene Mutter Kalima mit Leckerbissen versorgen. Unsere Kattas lieben besonders Heuschrecken und Äpfel - wobei Obst eine Ausnahme auf dem Speiseplan darstellt -, und auch Kalima ließ sich das Menü schmecken. Ein schöner Zufall, der somit die Dreharbeiten einmal mehr unvergesslich machte. Die Kattas sind in der frei begehbaren Anlage wunderbar zu beobachten. Die Besicherinnen und Besucher sind herzlich eingladen sich Zeit zu nehmen und den diesjähringen Katta-Nachwuchs beim Klettern, Spielen und Heranwachsen zu beobachten. 

05.06.25: Drehschluss - KiKA Serie im Zoopark Erfurt gedreht

Was war das für eine aufregende Zeit - nicht nur für uns Zoomitarbeiter! Zwei Wochen lang haben die Jugendlichen Vivian, Jóra, Anton, Jakob, Max & Mila die 3. Staffel von „Elefant, Tiger & Kids“ hier bei uns im Zoopark gedreht und somit exklusive Einblicke in den Berufsalltag des Tierpflegers erhalten. Wir danken der Produktionsfirma für die tolle Möglichkeit, unseren wundervollen Zoopark ins Fernsehen zu bringen. Wir freuen uns auf das Endergebnis. Zu sehen ab dem 2. Oktober im KiKA.

02.06.25: Fachgruppe für Zootierernährung tagte in Erfurt

Der Thüringer Zoopark Erfurt war Gastgeber der 53. Tagung der Fachgruppe Zootier-ernährung. Ende Mai trafen sich 57 Expertinnen und Experten aus Deutschland, Österreich und Holland im Thüringer Zoopark Erfurt, um über Aspekte der Ernährung von Zootieren zu sprechen – hinsichtlich Gesundheit, Beschäftigung, neuesten Erkenntnissen der (Verhaltens-)Forschung aber auch zu Herausforderungen bei der Beschaffung guter Lebensmittel und deren Lagerung.

Der Zoopark Erfurt ist eines der Gründungsmitglieder der Arbeitsgruppe. In den 1950er-Jahren begannen in den größeren Tiergärten Europas und den USA Bestrebungen, die Fütterung von Zootieren auf modernen wissenschaftlichen und technologischen Grundlagen aufzubauen, um eine artgerechte und vollwertige Ernährung sicherzustellen. Diese Entwicklung ging auch an der DDR nicht vorbei: Bei einer Direktorentagung der DDR-Tiergärten in Rostock im Mai 1963 wurde beschlossen, dass sich künftig eine Arbeitsgruppe – bestehend aus den Direktoren der Zoologischen Gärten Berlin, Erfurt und Leipzig – genau dieses Themas annehmen soll.

Aus dieser Arbeitsgruppe heraus folgte im Jahr 1982 die Gründung der personell wie inhaltlich breiter aufgestellten „Fachgruppe für Zootierernährung“, unter der Schirmherrschaft der „Kommission für Tiergärten der DDR beim Ministerium für Kultur“. An der ersten Tagung am 21. April 1983 nahmen die Tiergärten Berlin, Cottbus, Dresden, Erfurt, Halle, Hoyerswerda, Leipzig, Magdeburg, Rostock und Schwerin teil.

Die politische Wende markierte nicht das Ende dieser Fachgruppe, sondern deren Erweiterung: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den alten Bundesländern kamen auf die Arbeitsgruppe zu und boten ihre Mitarbeit an, so dass die Fachgruppe bis heute Bestand hat und die jährliche Tagung wechselnd in verschiedenen zoologischen Gärten stattfindet. Im Zentrum stehen Fachvorträge, Diskussionen und der Erfahrungsaustausch, denn gerade persönliche Kontakte sind von unschätzbarem Wert.  

Die Fachgruppe ist Sinnbild eines offenen Erfahrungsaustauschs über die vielfältigen Herausforderungen der Zootierernährung. Die Zusammensetzung der Gruppe ist weit gefächert, sie reicht von den mit der Beschaffung und dem Einsatz von Futtermitteln betrauten Tierpflegenden sowie Kuratoren bis zu Tierärztinnen und Tierärzten. Unterstützt wird jährlich stattfindende Tagung unter anderem durch Firmen, die sich vor allem mit der Herstellung und dem Vertrieb von Spezialfuttermitteln beschäftigen.

Der Gastgeberzoo Erfurt und die Landeshauptstadt Erfurt werden den Teilnehmenden in guter Erinnerung bleiben; nicht nur wegen des Vortrags zur Fütterung von Klippschliefern, sondern auch Zoologischer Garten mit viel Potential und in Bewegung aber auch als Stadt mit Lebensqualität und Flair.  

27.05.25: Banjoko feiert heute seinen 1. Geburtstag

Heute feiert unser Elefantenkalb Banjoko seinen ersten Geburtstag – das Pflegerteam hat eine schöne Überraschung vorbereitet und auch die Presse war vor Ort. Der kleine Bulle ist der zweite Elefantennachwuchs in der Geschichte des Thüringer Zooparks.

Mit seiner Geburt trat Banjoko in die Fußstapfen seiner großen Schwester Ayoka – obwohl, nicht ganz: Denn obwohl beide dieselben Elefanteneltern haben, unterscheiden sich die Geschwister sehr. Seitdem der „kleine Wilde“ da ist, wie er liebevoll von Bereichstierpfleger Dirk Hebs genannt wird, hat sich die Elefantenfamilie neu sortiert, jeder hat seine Aufgabe und es gibt sogar zwei „Mütter“ für Banjoko.

Anders als Ayoka wurde Banjoko inmitten der Herde geboren. Die ersten fünf Monate ließ er keinen Menschen an sich heran. Erst dann war es möglich, behutsam Kontakt aufzunehmen. „Er ist ein kleiner Wilder“, sagt Elefantenpfleger Dirk Hebs, der bei beiden Geburten dabei war. „Nicht so menschenbezogen wie Ayoka, aber voller Energie und Eigenwillen.“ Auch im Training zeigen sich Unterschiede: Während Ayoka für ein Stück trockenes Brot sofort bereitsteht, ist Banjoko vorsichtiger. Seit seinem achten Lebensmonat ist Banjoko nicht mehr nur Zuschauer, sondern Teilnehmer am täglichen Training. Das medizinische Training im sogenannten „geschützten Kontakt“ ist ein zentraler Bestandteil der modernen, tiergerechten Haltung und Pflege. Es dient vor allem dem Wohl der Tiere, ihrer Beschäftigung und der frühen Erkennung von Krankheiten.

Einzigartig ist bei Banjoko die Beziehung zu Ziehmutter Csami, eine Elefantenkuh der Herde, die nach Banjokos Geburt ebenfalls einen Milcheinschuss hatte. Sie säugt Banjoko bis heute regelmäßig, was für Elefantenmutter Chupa völlig in Ordnung ist. Kein Wunder, dass Banjoko wächst und gedeiht. Der „kleine Prinz“, so wird er übrigens von Dirk Hebs genannt, wiegt stolze 383 Kilo und misst 1,26 Meter. Zum Vergleich: Ayoka wog mit einem Jahr knapp 300 Kilo und war 3 Zentimeter kleiner.

Heute ist die Familienharmonie im Elefantenhaus spürbar. Vater Kibo geht voll in seiner Rolle auf. „Man kann regelrecht beobachten, wie er sich mit seinem Sohn unterhält“, so Dirk Hebs. Herdenchefin Safari hält sich weitestgehend aus der Erziehung raus. Gelegentlich geht sie jedoch dazwischen, beispielsweise wenn Ayoka ihrem kleinen Bruder einen rüpelhaften Rüsselschubs verpasst. Meisten sind die Geschwister aber zum gemeinsamen Spiel aufgelegt. Wir gratulieren und freuen uns, dass Banjoko unsere Herde so vielfältig bereichert.

16.05.25: Tierpatentreffen mit Kibo und Banjoko

Ob Pfau, Fauchschabe, Zwergmaus oder Elefant – die Thüringer Zoopark Stiftung vermittelt Tierpatenschaften für die im Thüringer Zoopark Erfurt lebenden Tiere. Kürzlich wurden die Patenschaftsurkunden für zwei ganz besondere Tiere übergeben: Kibo und Banjoko, Vater und Sohn unserer Afrikanischen Elefanten. Die Tierpaten erhielten ihre Urkunden und unsere Elefanten Äpfel.

Familie Hänseroth übernahm die Patenschaft für den am 27. Mai vergangenen Jahres geborenen Elefantenbullen Banjoko. Die Patenschaft für seinen Vater Kibo übernahm der Thüringenpark Erfurt, der in diesem Jahr sein 30-jähriges Bestehen feiert. Aus diesem An­lass gibt es neben zahlreichen Aktionen und Veranstaltungen auch eine Kooperation mit dem Zoopark und der Zooparkstiftung: Im Laufe des Jahres werden 60 Tierpatenschaften verlost – darunter Patenschaften für Borstenhörnchen, Eurasische Zwergmäuse, Klipp­schliefer, Rosaflamingos, Wellensittiche oder auch ein Zebra.

Wer sich nicht auf ein Gewinnspiel verlassen möchte, kann eine Tierpatenschaft direkt bei der Thüringer Zoopark-Stiftung abschließen. Mit der Übernahme einer Tierpatenschaft ist eine Spende an die Zoopark-Stiftung verbunden. Tierpaten sind Tierfreund und jede Tier­patenschaft kommt dem Thüringer Zoopark Erfurt zugute, da die Stiftung zahlreiche Projekte finanziell unterstützt.

Informationen zu den Tierpatenschaften gibt es auf der Webseite der Stiftung:

www.zooparkstiftung-erfurt.de

15.05.25: Jetzt anmelden für den Zooparklauf

Am 13. September 2025 fällt der Startschuss für den 27. Erfurter Zooparklauf – ein sportliches Highlight für den guten Zweck. Gelaufen wird für den im Freiland ausgerotteten vietnamesischen Edwards-Fasan. Ab sofort können sich Laufbegeisterte online anmelden. Initiator des Spendenlaufs ist der SSV Nord.

Auf der Zooparklauf-Webseite könnt ihr euch anmelden.

Gelaufen wird inmitten des Zooparkgeländes – über Naturpfade, Waldwege und Steigungen. Mit dabei: die klassische 4 km- und 10 km-Strecke. Der diesjährige Benefizlauf unterstützt den Schutz des vietnamesischen Edwards-Fasans, der in freier Wildbahn bereits ausgestorben ist. Ein Euro pro Startplatz fließt in ein Artenschutzprojekt in Vietnam zur Wiederansiedlung dieser seltenen Vogelart.

Früh anmelden lohnt sich: Die ersten 100 Online-Anmeldungen erhalten ein Gratis-Laufshirt – Voraussetzung ist die sofortige Überweisung der Startgebühr. Online-Anmeldung ist bis eine Woche vor dem Lauf möglich und Nachmeldungen am Veranstaltungstag gegen Gebühr vor Ort.

Jetzt heißt es: Laufschuhe schnüren und fit werden – für ein besonderes Lauferlebnis durch den Zoopark und ein starkes Zeichen für den Artenschutz!

12.05.25: Ferkel-Alarm bei den Wollschweinen

Im Thüringer Zoopark Erfurt gibt nahezu in jedem Gehege Jungtiere zu beobachten – auch auf dem Bauernhof: Mitte April hat Wollschwein-Sau Lore fünf gesunde Ferkel zur Welt gebracht. Die Schwein-Familie genießt derzeit das frühlingshafte Wetter – dabei erkunden die Ferkel voller Energie ihre Außenanlage. Der Erkundungsdrang der Kleinen kennt scheinbar keine Grenzen – nicht einmal Zäune.

Neugierig und unerschrocken wagen sich die kleinen Wollschweine bereits über ihre eigentliche Anlage hinaus. Besonders die benachbarten Gehege von Eseln und Co. scheinen eine magische Anziehungskraft auf die quirligen Ferkel auszuüben. Trotz aller Bemühungen der Tierpfleger, kleine Zaunlöcher sofort zu verschließen, finden die Ferkel immer wieder einen neuen Durchschlupf. Dieses Verhalten ist typisch für Schweine: Ihr ausgeprägter Geruchssinn und ihr Forscherdrang treiben sie dazu, ihre Umgebung intensiv zu erkunden. Schweine schnüffeln ständig auf der Suche nach Futter, interessante Gerüche oder einfach aus Neugier. Besonders junge Tiere sind dabei unermüdlich und kreativ, was ihre geistige und körperliche Entwicklung fördert.

Wollschweine, auch Mangalitza-Schweine genannt, gehören zu den ältesten europäischen Haustierrassen. Ursprünglich aus Ungarn stammend, sind sie robust und besonders widerstandsfähig gegen Kälte – ihr namensgebendes, wolliges Fell schützt sie hervorragend. Heute gelten sie als bedrohte Nutztierrasse, da sie in der modernen Landwirtschaft kaum noch Verwendung finden. Durch Zuchtprogramme in Zoos und bei engagierten Landwirten wird versucht, diese alte Rasse zu erhalten und ihre genetische Vielfalt zu bewahren. Der Thüringer Zoopark lädt alle Besucher herzlich ein, den Wollschwein-Nachwuchs persönlich zu erleben. Mit etwas Glück können Sie die fünf kleinen Abenteurer bei ihren Entdeckungstouren beobachten – vielleicht sogar auf der Suche nach dem nächsten geheimen Durchgang!

08.05.25: Das erste Bisonkalb wurde geboren

Auf der großzügigen Bisonanlage im Thüringer Zoopark Erfurt ist das erste Kalb des Jahres zur Welt gekommen: Bisonkuh Utah brachte kürzlich ein gesundes Jungtier zur Welt. In den kommenden Tagen wird weiterer Nachwuchs erwartet.

Noch etwas wackelig auf den Beinen, aber schon neugierig, erkundet das Kalb Stück für Stück die 10.000 Quadratmeter große Prärieanlage, die Platz für Bulle Emons, liebevoll „Bulli“ genannt, mehrere erwachsene Kühe und ihre Jungtiere bietet. Dabei nimmt das junge Tier vorsichtig Kontakt zu seinen Herdenmitgliedern auf, stets unter dem wachsamen Blick von Mutter Utah.

Der Präriebison ist das größte noch lebende Wildtier Nordamerikas. Einst fast ausgerottet, gilt er heute als gefährdet. Trotz ihrer imposanten Erscheinung sind die Wildrinder genügsam: Im Sommer fressen sie Gräser und Kräuter, im Winter geben sie sich mit vertrocknetem Gras, Flechten und Moosen zufrieden. Ihr dichtes Fell schützt sie zuverlässig vor Wind und Schnee – momentan befinden sich die Tiere im jahreszeitlichen Fellwechsel und zeigen sich dabei mitunter in ziemlich zerzauster „Frühlingsfrisur“.

Nach einer Tragzeit von rund 274 Tagen bringt eine Bisonkuh in der Regel ein einzelnes Kalb mit einem Geburtsgewicht von etwa 20 bis 30 Kilogramm zur Welt. Die Jungtiere bleiben etwa neun Monate bei der Mutter und wachsen über mehrere Jahre hinweg zu beeindruckenden Tieren mit einem Gewicht von bis zu 900 Kilogramm heran. Innerhalb der Herde bilden die Jungtiere sogenannte Kindergärten, in denen sie gemeinsam spielen und soziale Fähigkeiten entwickeln.

Nicht nur bei den Bisons gibt es Nachwuchs: Auch in der benachbarten Anlage der Präriehunde wurde bereits junger Zuwachs gesichtet. Wie viele Jungtiere dort genau geboren wurden, lässt sich derzeit noch nicht sagen – die kleinen Nager zeigen sich nur selten an der Oberfläche. Am besten stehen die Chancen bei Sonnenschein und frischem Futter.

02.04.25: Nachwuchs bei den Steinbacher Kampfgänsen

Nachwuchs bei den Steinbacher Kampfgänsen: Drei kleine Gössel sind geschlüpft, der erste Zuchterfolg seit mehreren Jahren. Die Steinbacher Kampfgans ist eine alte Thüringer Heimatrasse, sie ist weit über die Grenzen Thüringens bekannt und verbreitet. Erstgezücht wurde sie in der Gegend um Steinbach-Hallenberg und Brotterode Ende des 19. Jahrhunderts. Mehrere Gänserassen standen für die Steinbacher Kampfgans Pate. Wie der Name vermuten lässt, wurde sie nicht für Ausstellungen oder zur Fleischgewinnung gezüchtet, sondern rein zu Kampfzwecken.

Steinbacher Kampfgänse sind mittelgroße, kräftige Gänse mit aufgerichteter und stolzer Haltung. Auffällig ist ihr Kopf mit der markanten schwarzen Zahnleiste am Ober- und Unterschnabel. Es gibt sie in grauem und blauem Farbschlag, auf dem Bauernhof des Zooparks Erfurt leben zwei Gänse und ein Ganter in blauem Farbschlag. Hinzugekommen sind drei kleine Gössel –Gänseküken – weshalb die Gänse derzeit im Stall gehalten werden.

So friedlich unsere Steinbacher Kampfgänse auch sein mögen, bei der Verteidigung ihres Nachwuchses kennen sie keinen Spaß. Generell empfiehlt es sich auf Abstand zu bleiben, denn ihr angezüchtetes Wesen als Kampfgans schlägt ab und zu durch.

23.04.25: Ein besonderer Morgengruß - erstes Yak des Jahres geboren

Im Thüringer Zoopark Erfurt hat der Tag mit einem ganz besonderen Ereignis begonnen: Hausyak-Dame Tashi hat heute früh – pünktlich zum Arbeitsbeginn der Tierpfleger – auf der Außenanlage ein gesundes männliches Kalb geboren. In den nächsten Tagen und Wochen werden noch weitere Jungtiere erwartet.
Der flauschige Zuwachs zeigte sich vom ersten Moment an putzmunter: Schon kurz nach der Geburt stand der kleine Bulle auf eigenen Beinen und trank bereits fleißig bei seiner Mutter. Beim anschließenden ersten Check-Up durch den Zootierarzt und das Pflegerteam war die Zufriedenheit groß, Mutter und Kalb sind wohlauf, außerdem wurden die obligatorischen Ohrmarken gesetzt. Yak-Kuh Tashi wurde 2017 selbst im Thüringer Zoopark geboren und gilt mittlerweile als erfahrene Mutter: Bereits zum siebten Mal hat sie erfolgreich ein Kalb auf die Welt gebracht. Direkt nach der Geburt hat sie ihren Nachwuchs instinktiv abgeleckt – ein Verhalten, das nicht nur der Reinigung dient, sondern auch die Bindung zwischen Mutter und Kalb stärkt und die Durchblutung sowie Atmung des Neugeborenen anregt. Hausyaks sind die domestizierte Form des gefährdeten Wildyaks, welche heute noch in den Hochländern Chinas und Indiens vorkommen. Yaks sind neben Schafen die wichtigsten Nutztiere im Hochland Zentralasiens. Genutzt werden Hausyaks hauptsächlich als Last- und Transporttiere sowie als Lieferanten von Fleisch, Haaren, Wolle und Häuten. Yak-Mist ist in den baum- und strauchlosen Hochebenen Tibets oft der einzige Brennstoff. Auch in Mitteleuropa werden diese robusten Tiere zunehmend in der Landwirtschaft gehalten. Zum Teil werden Yaks in Beweidungsprojekten eingesetzt, damit Offenlandflächen entstehen, auf denen sich licht- und wärmeliebende Tier- und Pflanzenarten, wie Schmetterlinge und Eidechsen, wieder ansiedeln können.

20.04.25: Der Ziegenkindergarten auf dem Plateau ist komplett

Der Frühling bringt entzückenden Nachwuchs in den Thüringer Zoopark Erfurt! Ab sofort können Zoobesuchende auf dem Plateau – gegenüber vom großen Spielplatz – die jüngsten Zoobewohner bestaunen: Denn 14 kleine Westafrikanischen Zwergziegen-Zicklein springen und tollen im Vorgehege des Streichelzoos umher. Damit ist der Ziegenkindergarten auf dem Plateau komplett.

Ab Mitte Mai können die Zwergziegen dann auch gestreichelt und gestriegelt werden. Den sieben weiblichen und sieben männlichen Lämmern samt ihren sieben Muttertieren geht es prächtig – sie entwickeln sich gut.

Die Tragzeit bei Zwergziegen beträgt im Durchschnitt fünf Monate, was relativ kurz im Vergleich zu anderen Ziegenarten ist. Die Ziegenmütter sind sehr fürsorglich und kümmern sich intensiv um ihre Jungen, die schon kurz nach der Geburt eigenständig stehen und saugen können.

Weil diese Ziegenrasse besonders gut für den Kontakt mit Menschen geeignet ist, wird sie hier in Erfurt im Streichelgehege gehalten. Die Ziegen sind ruhig, freundlich und handzahm. Ihre kleine Statur macht sie zu einem perfekten Partner für den direkten Kontakt mit Kindern. Die Tatsache, dass die Ziegen von den Kindern nur gestriegelt und gestreichelt und nicht gefüttert werden, sorgt für einen sicheren und liebevollen Austausch ohne Futterneid zwischen den Ziegen.

Neben den Westafrikanischen Zwergziegen-Nachwuchs gibt es auf dem Bauernhof auch noch Bulgarische Langhaarziegen- und Thüringer Waldziegen-Lämmer zu entdecken.